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Los *10
Der Transzendente Buddha Vairocana - „Der Sonnengleiche“
Schätzpreis:
5.000 € - 8.000 €
Zuschlagspreis:
6.500 €
Beschreibung:
Tibet, 15. Jh.H. 11 cm
Sehr feine und edle Darstellung des Urbuddha Vairocana - „Erschaffer von strahlendem Licht“. Die fünffache Aufteilung des Tathagata Mandalas findet ihren Ursprung in dem durch den Adibuddha Vairocana versinnbildlichten Urbewusstsein. In ihm sind alle Qualitäten der fünf Buddhafamilien vereinigt, wie in dem weißen Licht, das sich bei der Brechung in mehrere Farben zerlegt. Bei der Aufspaltung in Einzelaspekte entstehen aus dem Urbuddha verschiedene Buddhafamilien, die - alle zusammen - die fünf Bestandteile der menschlichen Persönlichkeit repräsentieren. Diese fünf Bestandteile sind: Form; Wahrnehmung, Kraft, Wollen und Bewusstsein. Ihnen stehen als Leidenschaften gegenüber: Unwissenheit, Hochmut, Begierde, Eifersucht und Zorn, welche durch die Weisheit der Tathagatas und deren Wirkkräfte überwunden werden können. Diesen fünf Bestandteilen und den fünf Leidenschaften sind die fünf Farben: Weiß, Blau, Gelb, Rot und Grün beigeordnet, die wiederum den Körperfarben der fünf Tathagatas entsprechen. Vairocana ist der Überwinder von Zorn. So, wie die Farbe Weiß klar strahlend oder trüb sein kann, vermag der Zorn destruktive oder konstruktive Energien hervorbringen. Mit Vairocanas Weisheit kann es dem Praktizierenden gelingen die destruktiven Kräfte vom Zorn abzukoppeln und die konstruktiven dazu zu nutzen ein klares und konzentriertes Bewusstsein zu entwickeln, um Unsicherheit, Unwissenheit und selbstzerstörerische Gewohnheitsmuster zu entwickeln. Die königliche Erscheinung des Tathagata, mit Krone und Schmuck, weist auf seine überirdische Erscheinung im Genusskörper des Sambhogakaya, dem Bereich der „Reinen Formen“. Die Fünffache Krone bringt die geistige Verbundenheit aller Tathagatas zum Ausdruck. Seine vier Gesichter weisen in die vier Himmelsrichtungen. Als Element symbolisiert Vairocana den Raum bzw. den Äther. Er erscheint mit nacktem Oberkörper, lediglich mit einem Dhoti bekleidet, und mit dem sechsfachen Schmuck (Paramitas) angetan. In dieser Skulptur erscheint Vairocana in der Wesensqualität des Tathagata Akshobhya, in dem er dessen Attribut - das aufrechtstehende Diamantszepter (vajra) - anstelle des Dharmacakra, in seinen meditativ im Schoß gehaltenen Händen hält. In der Malerei würde diese Emanation des Vairocana möglicherweise in Blau - der ikonographischen Farbe des Akshobhya - dargestellt. Der Buddha Akshobhya ist der Ebene des Bewusstseins zugeordnet, das im Herzzentrum seine Verwirklichung im Dharmakaya erfährt. Den größten Gegensatz erzeugt der Mensch im Geiste durch die Untugend des Hasses, die ihn vor jeder Möglichkeit der Einigung trennt. Aus ihm erwächst der krasse Dualismus und die Ablehnung, welche den Weg zum Frieden des Geistes zerstört. Bei der Meditation über Akshobhya soll der Schüler die „einem Spiegel gleichende Weisheit“ erlangen, in der sich alle Gegensätze als Illusion erweisen. Im Spiegel der Erkenntnis fallen die Gegensätze in sich selbst zurück, und jeder Grund zur Dualität von Annehmen und Verwerfen wird hinfällig. Vairocanas Weisheit ist die „Allumfassende Weisheit der Dharma-Sphäre“, wodurch die Hindernisse der Unwissenheit überwunden werden. Kupferlegierung, feuervergoldet, wenige Türkise, Bodenplatte vorhanden, gepunzt, mit Swastika-Zeichen.
Deutsche Privatsammlung, erworben in den 1990er Jahren
Minim. best., etwas berieben