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Los *6
Der „Bodhisattva der Weisheit“ - Manjushri
Schätzpreis:
8.000 € - 12.000 €
Zuschlagspreis:
22.000 €
Beschreibung:
Tibet, 14./ 15. Jh.H. 17,5 cm
Bronze, Kupfereinlagen, Dhoti mit Bändern und geputzten Blüten geschmückt, Reste ikonographischer Bemalung, Türkise. Originale Verschlussplatte mit gepunztem achtfachem Mandala. Diese klassische Bronzeskulptur zeigt den „Bodhisattva der Weisheit“ Manjushri, die Verkörperung der unendlichen Weisheiten des Buddha. Seine Attribute sind Schwert und Buch. Das Buch, das er auf dem Lotoszweig in der linken Hand hält, repräsentiert Prajnaparamita, das Sutra von der Vollkommenheit der Weisheit. Es beinhaltet Buddhas tiefgründigste Erklärung der letztendlichen Natur der Wirklichkeit. Der voll erblühte Lotos, der Samenstand und die Knospe, geben einen Hinweis auf die drei Zeiten: Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Über Manjushri zu meditieren bedeutet sich mit der alles durchdringenden Einsicht, wie sie Buddha gewonnen hat, auseinanderzusetzen. Das Schwert, das er mit erhobenem rechten Arm schwingt, durchtrennt die Schleier falscher Vorstellungen. Es unterscheidet zwischen der absoluten und der relativen Wahrheit, wie die Dinge in abhängiger Weise uns zu existieren scheinen, und in unabhängiger Weise, tatsächlich existieren. Manjushris Schwert bietet Schutz vor den Ängsten die von dem karmischen Daseinskreislauf der sechs Bereiche des Lebensrades ausgehen, und aufgrund von Handlungen, entsprechend Ursache und Wirkung, in unglückliche Zustände führen. Das Schwert der Erkenntnis bietet auch Schutz vor Selbstgefälligkeit und Gleichgültigkeit gegenüber anderen, die der Motivation durch Mitgefühl (Bodhicitta) das Wohlergehen derer zu erreichen, entgegenstehen. Seine linke Handfläche und seine Fußsohlen sind, entsprechend seiner Würde als Cakravartin („Vollendeter“), mit Mandalasymbolen versehen. Er thront im Diamantsitz - mit übereinandergeschlagenen Beinen - auf einem Mondlotos, Sinnbild der relativen Wahrheit. Er trägt die dreifache Krone, vor seiner hoch aufgebundenen Haartracht, und den sechsfachen Schmuck der Tugenden: Ringe an Armen und Beinen - Hingabe, Gürtel - Sittlichkeit, Ohrschmuck - Geduld, Halskette - Stärke, Krone - Versenkung, Asche und Brahmaschnur - Einsicht (prajña). Der Oberkörper ist unbekleidet, Die Hüfte und Beine sind mit einem reich gepunzten Dhoti bedeckt.
Alte bayerische Privatsammlung, am 4.4.1968 von Schoettle Ostasiatica in Stuttgart erworben (DM 950.-)
Publiziert: Titelabbildung Schoettle Katalog 1 Tibetica und Nr. 177, S. 186-87 (Nr. 3144)
Minim. berieben, wieder versiegelt