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Los 23

Padmasambhava „Der Kostbare Guru“ als universaler Helfer aus allen Nöten

Schätzpreis:

1.500 € - 2.500 €

Zuschlagspreis:

13.000 €

Beschreibung:

Tibet, 18./ 19. Jh.
67,5 x 45 (99 x 65) cm
In der Mitte der Malerei erscheint Padmasambhava in seiner ikonographisch gebräuchlichsten Darstellungsweise. In diesem Thangka sind eine Vielzahl von Einzelszenen zu erkennen mit etlichen seiner Emanationen, die er zum Wohl und Segen der Wesen, und zu deren Schutz, angenommen hat. Oben in der linken Ecke erscheint der blaue Tathagata Vajradhara in yab-yum, auf einer Wolke. Mittig steht ein Tempel mit drei anbetenden Gestalten die dem rechts erscheinenden weißfarbenen Tathagata Vajrasattva huldigen. Unterhalb dieses Tempels ragt ein Felsplateau in die Höhe mit drei hochgewachsenen Bäumen. Darunter befindet sich ein Bodhisattva (Padmapani) und drei Krieger in betender Haltung umgeben von einer Tempelanlage. Weiter rechts erscheint eine blaufarbene Gottheit in Yab-yum die Hände im Schoß liegend. Von Ihm gehen Energieflüsse aus an deren Enden sich verschiedene tanzende Gottheiten auf Wolken manifestieren. Auf einer weißen sehr markanten Wolke erscheint die zornvolle Emanation des Padmasambhava in Gestalt des rotfarbenen Yidam Dorje Drolod, der mit der rechten Hand einen goldenen Phurba (?), und links einen neunköpfigen Skorpion hält. Er ist von einer gewaltigen Feueraureole umgeben, Sinnbild seiner hindernisumwandelnden Energie. Vor ihm steht ein brodelnder Kessel über einem Feuer, umgeben von Helfern des Totenrichters Yama. Der eberköpfige rührt mit einem Stab in der heißen Brühe, rechts von ihm steht einer mit einem Stierkopf, einen Sandelholzstab und einem Spiegel in der Hand haltend, und der vorderste Assistent Yamas, mit einem grauen Affenkopf, hält die Waage zum Wiegen der karmischen Ansammlungen guter und schlechter Taten. Aus dem Dampf, der aus dem Kessel aufsteigt, richten sich Menschenwesen auf, die bei Dorje Drolod Schutz und Erlösung suchen. Hier erscheint Padmasambhava als Helfer für die Sterbenden im Bardo. Oben in der Ecke erscheint ein Mönch, möglicherweise eine Emanation des Guru als Pemasambha. Vor ihm kauern seinen Belehrungen folgende Zuhörer. Unter der Bardoszene steht in aufrechter Haltung, auch als Emanation Padmasambhavas, der zornvolle blaue Bodhisattva Vajrapani (Guru Senge Dadog?) mit Vajra in seiner rechten und der Schädelschale in seiner linken Hand. Auch er tritt als Schützer auf, um Menschen die in Not geraten sind, und vor einem brennenden Haus flüchten, zu erretten. Auch Menschen die Unwettern ausgesetzt sind, und sich in Seenot befinden, bitten um seine Errettung. Und Menschen die um ihre wertvollen Waren fürchten rufen den Guru, in der Energie des Reichtumsgottes, um Hilfe an. In der unteren linken Ecke sitzt der Guru in einem Zelt aus ineinander verflochtenen Vajras, auf einem goldenen Doppelvajra (Vishvavajra). Hier sitzt der Guru als der unbesiegbare Schützer in seinem Vajrazelt, bereit und in der Lage die Wesen zu jeder Zeit zu schützen. Am linken Rand in der Mitte ist der Tathgata Amitabha, begleitet von den beiden Bodhisattvas Padmapani (l) und Vajrapani (r), zu sehen. In dieser Erscheinung des Buddha des Lichtglanzes, hilft Padmasambhava, zusammen mit den Bodhisattvas des Mitgefühls und der Kraft, das Paradies Shukhavati zu erreichen, das Wunschziel eines jeden gläubigen Buddhisten. Als letzte Szene wird Padmasambhava auf einer Wolke gezeigt, begleitet von seinen beiden Schülerinnen Mandarava (l) und Yeshe thsogyal (r), zusammen mit drei Opfergöttinnen die Klangopfer darbringen. Aufsteigend zu ihm befinden sich nackte Menschenwesen, in Energiekreisen verschiedener Farben, die seiner Hilfe bedürfen, und von ihm Unterstützung zu erfahren hoffen. Eine pferdköpfige Gestalt (Anspielung auf Hayagriva?) eilt ihnen helfend entgegen. Alle diese Wesen sind in loderndes Energiefeuer gehüllt. In dieser Malerei erscheint Padmasambhava als universaler Helfer für jede Notlage, in denen Menschen ihn anrufen, und auf seine Hilfe vertrauen. Tempera und Gold auf Baumwollgewebe, originale Seidenbrokateinfassung mit Schutztuch und Stäben.
Bedeutende deutsche Privatsammlung, in den 1970er und 80er Jahren gesammelt, großteils bei Schoettle Ostasiatica, Stuttgart erworben
Literatur: Gerd-Wolfgang Essen / Tsering Tashi Thingo; Padmasambhava - Leben und Wirken des Großen Tantrischen Meisters im Spiegel der tibetischen Kunst; DuMont Buchverlag, Köln, 1991
Altersspuren, etwas berieben