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Los 36

Aus der Lebensgeschichte des Großen Reformators und Gelehrten Tsong Khapa (1357-1419)

Schätzpreis:

2.000 € - 3.000 €

Zuschlagspreis:

5.500 €

Beschreibung:

Tibet, 18./ 19. Jh.
64,6 x 43,6 (127,5 x 73,3) cm
Dieses Jataka-Thangka, das vorletzte einer Serie von insgesamt fünfzehn Rollbildern, zeigt in der Mitte der Malerei den Großen Gelehrten Tsong Khapa, in seiner traditionellen Darstellung. Er trägt die gelbe Spitzhaube, mit den herabhängenden Lappen. Als Bekleidung trägt er die typische ärmellose Weste eines Lama, die von ihm selbst als Bekleidungsstück für die Mönche eingeführt wurde. Desweiteren einen Rock mit gelbem Gürtel, und einen Mantel, zusammengesetzt aus einzelnen Stoffstücken - das Flickengewand der Besitzlosigkeit. Seine rechte Hand zeigt die Geste der Argumentation und hält gleichzeitig einen Stängel der blauen Utpala-Blüte mit dem Schwert der Erkenntnis, das er von dem Bodhisattva Manjushri übertragen bekam. Seine linke Hand liegt im Schoß mit einem Tuch ein Buch haltend, möglicherweise eines seines selbst verfassten Werke. Gleichzeitig hält er einen weiteren Stängel einer Utpala-Blüte auf der das Große Mahayana-Weisheitsbuch der Prajnaparamita liegt, ebenso ein Attribut Manjushris. Mit übereinandergeschlagenen Beinen sitzt er auf einem Lotos mit der weißen Mondscheibe, Sinnbild der „Relativen Wahrheit“ der friedlichen Gottheiten, im Gegensatz zur orangefarbenen Sonnenscheibe der „Absoluten Wahrheit“, wie sie den zornvollen Gottheiten als Sitz dient. Sie sind Sinnbilder der Erscheinungswelt (samsara) - im Gegensatz zur Leerheit (nirvana). Außerhalb der strahlenden Aura des Gelehrten sind verstreut, in harmonisch bewachsener Landschaft, zahlreiche Szenen aus seinem Leben und Wirken dargestellt. Jede Szene ist mit einer kleinen Zahl versehen, die auf den knappen Legendentext in der schwarzen Schriftleiste am unteren Rand der Malerei bezug nimmt. Leider sind die Zahlen undeutlich oder kaum mehr sichtbar, so daß eine Platzierung nur schwer möglich ist. Die einzelnen Legenden betreffen die Zahlen: 176 - 188. Die Hängung der einzelnen Rollbilder folgte einer bestimmten Anordnung, wobei vom zentralen Bild ausgehend die übrigen Rollen im Wechsel links und rechts von der Mitte platziert wurden. Das vorliegende Rollbild ist als 6. von links bezeichnet, und somit das Vorletzte der gesamten Serie. Tempera und Gold auf Baumwollgewebe, originale Seidensatin-Einfassung, mit Goldbroschierung.
Widmung, Rückseite:
„Begehe nicht einmal eine einzige Untat;
Verhalte dich mit äußerster Tugendhaftigkeit.
Zähme auch deinen eigenen Geist vollständig.
Dies ist die Lehre des Buddha.
Die Verpflichtungen des Körpers sind gut
die Verpflichtungen der Rede sind gut,
gleichermaßen sind die Verpflichtungen des Geistes gut.
Voll Ordinierte, die alle [diese Regeln] bewahren,
werden von allen Leiden befreit werden.“
Bedeutende deutsche Privatsammlung, in den 1970er und 80er Jahren gesammelt, großteils bei Schoettle Ostasiatica, Stuttgart erworben
Publiziert: Thangka Kalender 1997, Windpferd Verlag, Monat November
Zitat aus dem „Pratimoksha-Sutra der Nonnen“)
s. G. Tucci, Tibetan Painted Scrolls; La Liberia Dello Stato, Roma MCMXLIX (1949); p. 433 (176-188); 531, fig.120 (siehe englischer Text)
Berieben, part. etwas rest.