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Los 80

Die Geschichte des Jimutavahana

Schätzpreis:

3.000 € - 5.000 €

Zuschlagspreis:

1.500 €

Beschreibung:

Nordchina, Wutai shan (?), 19. Jh.
86 x 53 (150 x 74) cm
Jimutvahana war der weise Sohn von Jimutaketu, König der Vidyadharas. Als sein Vater Asket wurde, gab er unter anderem einen himmlischen Baum in dessen Obhut der den Menschen gewährte, was immer sie an Gutem begehrten. Aber Jimutvahana konnte nicht fernab von seinem Vater leben und folgte ihm in den Wald. Da kehrte der Baum zurück ins Paradies. Eines Tages sah Jimutavahana an einer Wasserquelle ein Mädchen von göttlicher Schönheit, und es wurde ihm offenbart, dass es die Tochter vom König der Siddhas war. Die beiden jungen Leute verliebten sich. Der Hochzeitstag rückte näher und in der Stadt der Siddhas wurden in Erwartung der Ankunft des Vidyadhara-Prinzen Jimutavahana große Festivitäten gegeben. Er traf in einem Himmelswagen ein. Die Hochzeitsfeierlichkeiten fanden sogleich mit großem Pomp und großer Prachtentfaltung statt. Sechs Tage später hörte Jimutavahana im Wald das klägliche Jammern einer Schlange, die die bevorstehende Opferung ihres Sohnes beklagte: Dieser sollte gemäß einem alten Brauch einem Garuda geopfert werden. Jimutavahana beschloss, den Naga durch die Aufopferung seines eigenen Lebens frei zu kaufen, und nach dem er sich unter einem Vorwand die roten Bänder beschafft hatte, die das Opfer tragen sollte, begab er sich zum Berggipfel. Der Garuda, der am Himmel große Kreise beschrieb, stürzte herab, riss Jimutavahana mit seinen Klauen in Stücke und schnappte sich den Edelstein vom Kopf. Jimutaketu, der mit seiner Frau und seiner Schwiegertochter im Wald zurückgeblieben war, grämte sich zutiefst über die Verspätung seines Sohnes, denn er wusste, dass an eben jenem Tage der Garuda hernieder kommen würde. Noch viel größer war seine Sorge, als der Edelstein, der den Kopf seines Sohnes geziert hatte, zu seinen Füßen herab fiel. Er lief mit Bangen den Berg hinauf und kam gerade rechtzeitig, um den Bericht von der Aufopferung seines Sohnes vom sterbenden Jimutavahana selbst und von dem Naga den er gerettet hatte, zu hören. Der Garuda bereute und schwor, sich für immer der Opfer zu enthalten, die er bis zu diesem Augenblick gefordert hatte. Inzwischen hatte Jimutavahana sein Leben ausgehaucht, als sich seine Frau anschickte, auf seinem Scheiterhaufen ebenfalls zu sterben. Sie betete im zukünftigen Leben mit ihrem Mann verbunden zu sein. Aber in diesem Augenblick erschien Parvati und brachte Jimutavahana wieder zum Leben. Dieser bat darum, dass die Nagas, die in der Vergangenheit vom Garuda getötet worden waren, wieder belebt werden mögen. Jimutavahana war der Buddha, der den Mönchen, die Geschichte aus seinem früheren leben erzählte.
Rechts unten erscheint Jambhala, der Gott des Reichtums, inmitten der beiden Stifter - ein Lama und ein Laie (in mongolischer Kleidung) - umgeben von Dienern und Verwandten die der Gottheit in verehrungsvoller Haltung Opfergaben darbringen.
Die schwerlesbare Inschrift in der Kartusche nennt die Namen der beiden Stifter Gyur-med ye-shes tshe-brtan und Gyur-med nam-rgyal rdo-rje.
Der Widmungstext in tibetischer Sprache lautet, übersetzt:
Als er in früherer Zeit (der Bodhisattva) sPrin-gyi gzhon-nu war, wurde zwar sein eigener Körper - um das Leben der anderen zu schützen - zur Nahrung für den furchterregenden (Garuda) mKha-lding dbang-po. Mittels der Macht der Wahrheitsworte wurde er (danach aber) gleichsam wieder wie zuvor (und) wirkte für das Wohl der Wesen.
Der in der Poesie gelehrte Dharmaraja Kshemendra fügte den Taten (des Shakyamuni Buddha) der verbliebenen 107 Blattzweige den einen Blattzweig hinzu, der vom Prinzen Zla-Bai dbang-po (verfasst worden war): enthalten (sind in der Bodhisattvavadanakalpalata somit) die vollständige Anzahl von 108 Erzählungen.“
„Durch den Glanz des Himmelsjuwels der Handlungen der hier (gezeigten) Bemühungen werden alle Unstimmigkeiten gänzlich beruhigt (und) die nahen Freunde und Verwandtenvertragen sich.
Mögen vorläufig das religiöse (und) das weltliche Gesetz im Überfluss der Freude ausgeübt werden (und) letztendlich schnell die Stufe der Allwissenheit (der Buddhaschaft)erlangt werden.
Möge es Glück bringen!“
Tempera auf Baumwollgewebe, originale Brokateinfassung mit Schutzvorhang, Stäben und Silberknäufen. Es ist das letzte Bild aus einer Serie von 31 Thangkas mit 108 szenischen Bildern (Jatakas) und den Erzählungen über die die früheren Leben des Gautama Buddha Shakyamuni. (s. beigefüges Begleitheft!).
Alte süddeutsche Privatsammlung, vor 2007 gesammelt
Literatur: Harry Halén, Mirrors of the Void, Buddhist Art in the National Museum of Finland, 63 Sino-Mongolian thangkas from the Wutai Shan workshops, a panoramic map of the Wutai Mountains and objects of diverse origin. Helsinki, 1987; G. Tucci, Tibetan Painted Scrolls; La Liberia Dello Stato, Roma MCMXLIX (1949) p. 533, Thangka 94, Plate 130
Etwas berieben und rest., Altersspuren