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Los 83

Ganesha

Schätzpreis:

3.000 € - 5.000 €

Zuschlagspreis:

6.000 €

Beschreibung:

Äußere Mongolei, 19. Jh.
29 x 24,6 (58,3 x 35,5) cm
Ganesha ist eine hinduistische Gottheit, mit sehr vielschichtigen Bedeutungen. Er gilt als Glücks- und gleichermaßen auch als Reichtumsgott. Auch im tantrischen Buddhismus wird er verehrt oder unterworfen (Mahakala). Auf diesem mongolischen Verehrungsbild wird er nahezu verherrlicht, und vor eine ausladende Gloriole, mit bizarrer Landschaft als Hintergrund gestellt. Sein rotfarbener Körper wirkt massig, und trägt einen Elefantenkopf mit überdimensionierten Ohren. Auf seiner Stirn trägt er ein goldenes Diadem mit einer weißen Mondsichel und Juwelenbündeln. Er besitzt nur noch einen Stoßzahn, der andere ist ihm bei einem Kampf verloren gegangen. Ganesha hat zwei Arme, mit deren Händen er links eine Vajraschlinge zum Binden der Feinde hält, und in der anderen einen spitzen Vajrahaken mit dem er allerlei Bindungen auflösen kann. Unter dem rechten Arm hält er eine goldene Schatzvase, die auch Wohlstand verspricht. Er steht, wie alle zornvollen Gottheiten im tantrischen Buddhismus, auf einer Sonnenscheibe über einem erblühten Lotos. Darunter befindet sich eine rote, halbkreisförmige Scheibe seines Mandalas. Höchst prominent ist sein ejakulierender Penis, mit dem er seine Partnerin - eine Ratte beindrucken will. Auch sie ist in sexuell erregtem Zustand und zeigt ihre pralle Brust, und eine blutende Vulva. Die Ratte gilt als Symbol für Intelligenz und Stärke zur Überwindung von Hindernissen, die Überwindung von egoistischen Neigungen. Mit ihrer linken Hand hält sie Ganesha eine Schädelschale entgegen, gefüllt mit Nektar oder aber seiner Lieblingsspeise - indische Süßigkeiten die auch Ganeshas Liebe und Schwäche zum Essen darstellen, und die Belohnung spiritueller Sinnsuche versinnbildlichen. Im unteren Teil der Landschaft befindet sich ein Rind das sein Kalb säugt, und aus ihrem hinteren Schließmuskel einen Manistein (Wunschedelstein) hervorpresst. Gegenüber befinden sich ein weißer Mungo und eine weiße Maus (?) die ebenfalls Manisteine auswürgen. Wunschbäume und zahlreiche Reichtums- und taoistische Glückssymbole sind in der Landschaft verteilt. Es ist wohl unschwer vorstellbar, welche Wünsche dem Auftraggeber vorschwebten, bei der Wahl des Sujets. Tempera und Gold auf Baumwollgewebe, originale Brokateinfassung mit Seidenstickerei, umseitig Inschrift.
Alte süddeutsche Privatsammlung, vor 2007 gesammelt
Altersspuren