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Los 92

Chem chok - Die Neun Herukas aus der Nyingma-Tradition

Schätzpreis:

2.500 € - 3.500 €

Zuschlagspreis:

2.600 €

Beschreibung:

Bhutan, 18. Jh.
60 x 40 (118 x 66) cm
Dieses Meditationsbild zeigt wichtige zornvolle Gottheiten aus der Nyingma-Tradition Tibets. Diese neun Herukas entstammen den Dzogchen Lehren die auf Padmasambbava zurückgehen. „Dzogchen bedeutet das Verstehen des ursprünglichen Zustandes des Individuums, der unkonditionierten Natur des Geistes durch eigene direkte Erfahrung. Die Natur des Geistes liegt jenseits der spezifischen Inhalte des Geistes, der Gedanken und Gefühle, die im Geist auftauchen und die eigene psychologische, kulturelle und soziale Konditionierung widerspiegeln.“ (Namkhai Norbu) „Das Bild des Chem chok führt dem Meditierenden eindrücklich vor Augen, dass er in jedem Augenblick seiner Existenz in das ganze Leid in Unwissenheit, Leidenschaft und Hass der irdischen Erscheinungswelt hinein verwoben ist, dass es aber sinnlose Mühe ist, diese Webfäden des Lebens zertrennen zu wollen. Bei richtiger Erkenntnis schwinden die eisernen Fesseln hin und werden zu geträumten Spinnweben, die abzuschütteln es nicht lohnt, denn der Grund ist eine ungeborene namenlose, nie zu ahnende Freiheit des Geistes: Dies ist die in sich selbst hervortretende, die auf auf sich selbst alles erscheinen lassende Weisheit.“ (Eva Neumaier, München; Ein rJogs chen - Tantra). Die Malerei zeigt Chem chok mit seiner Partnerin in liebender Vereinigung (M), plus acht begleitende Herukas, ebenfalls mit ihren Partnerinnen in den Farben seines Mandalas. Der „Liebesakt“ bringt die erleuchtete Verwandlung sinnlichen Begehrens durch die Vereinigung von Glückseligkeit und Leerheit zum Ausdruck. Das dreigesichtige Haupt (M: Rot, r: weiß, l: blau) trägt je eine fünffache Schädelkrone, deren Zahl „Fünf“ auf die Weisheiten der Tathagatas verweisen. Seine tätige Aktivität drückt sich in den Waffen aus, die er in seinen vier Händen hält. Die beiden unteren Hände umfassen die Partnerin und halten gleichzeitig die goldenen Symbole: Glocke und Vajra. Seine obere rechte Hand hält das Schwert der Erkenntnis. Die mittlere rechte Hand hält eine goldene Vase mit Lebenswasser, und gleichzeitig umwindet eine Schlange sein Handgelenk. Die obere linke Hand hält eine mit Nektar gefüllte Schädelschale, die mittlere linke Hand umfasst einen (Dreizack?) - Speer mit Kopf und rotem Yakschwanz. Die männliche Gottheit trägt als Lendenschurz eine Tigerhaut und die weibliche eine Leopardenhaut. Zwei Langketten aus Gedärm mit aufgefädelten getrockneten Totenköpfen, und frisch abgeschlagenen Häuptern, hängen von seinem Hals herab. Mit vier Beinen steht er auf Hindergeistern, wobei die Partnerin ein Bein um die Hüfte des Partners gelegt hat, und ihr anderes Bein neben dem seinen auf einen Hindergeist gestellt hat. Das Gottheitenpaar steht zusammen auf einer Sonnenscheibe über einem Lotos. Alle übrigen Herukas haben unterschiedliche Farben, sind ähnlich gestaltet, und tragen jedoch unterschiedliche Waffen, und einer der Herukas trägt einen grünen Pferdekopf im Haar. Er ist mit dem roten Hayagriva zu identifizieren. Am oberen Bildrand erscheinen, entsprechend der Trikaya-Lehre Amitabha (M), Shadakshari (l) und Padmasambhava (r). In den beiden Ecken links und rechts sind Gelehrte der Drukpa-Schule zu erkennen. Tempera und Gold auf Baumwollgewebe, originale Seidensatineinfassung, mit eingewebten Langlebenssymbolen.
Bedeutende deutsche Privatsammlung, in den 1970er und 80er Jahren gesammelt, großteils bei Schoettle Ostasiatica, Stuttgart erworben
Etwas berieben, kleinere Alterssch.