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Los 1840

Jainistisches Yantra

Schätzpreis:

800 € - 1.200 €

Zuschlagspreis:

400 €

Beschreibung:

Westliches oder nördliches Indien, 19. Jh.
48 x 43,5 cm R.
In der Jain-Kosmographie besteht das Universum aus drei Welten: der oberen, die von göttlichen Wesen bewohnt wird, der mittleren, die von Sterblichen bewohnt wird, und der unteren, die den "Verdammten und Unordentlichen" gehört (Pal 1994: 223). Dieses Bild stellt die mittlere Welt, manushyaloka, dar, den Ort, an dem die Jinas geboren werden und an dem es möglich ist, der Wiedergeburt zu entkommen. Die zentral platzierte, kreisförmige Bildfläche zeigt in der Mitte die heiligen Silben aum, hṛīm und śrīṃ. Dieses Mantra wird in den hinduistischen Traditionen zur Anrufung der Göttin verwendet und soll dem Meditierenden eine tiefere Verbindung und Teilhabe an göttlicher Weisheit erlauben. In diesem Sinne sind um das Mantra herum verschiedene Göttinnen abgebildet, unter denen vor allem die auch im Jainismus verehrte Glücksgöttin Lakṣmī hervorgehoben ist; zwei weiße Elefanten baden die Göttin in Milch, während Wedelträgerinnen die Szenerie flankieren. Am oberen Bildrand ist ein sitzender Jina platziert, der von zwei Adorantinnen mit Fliegenwedeln begleitet wird und den jainistischen Kontext belegt. Am unteren Bildrand sind göttliche Wesen sowie Glückssymbole aufgereiht. Die im Randbereich angebrachten, umlaufenden Aufschriften enthalten weitere Mantren sowie Hymnen und Anrufungen an die abgebildeten Gottheiten.
Aus einer bedeutenden norddeutschen Privatsammlung, die seit den frühen 1950er Jahren bis in die 1980er Jahre hauptsächlich in Indien gesammelt wurde