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Los 1858

Zwei jainistische Diagramme

Schätzpreis:

800 € - 1.200 €

Zuschlagspreis:

Beschreibung:

Westliches Indien, 19. Jh. und später
68 x 65 und 41 x 33,5 cm
Das größere der beiden Diagramme kombiniert das jainistische hṛīṃ-Yantra mit dem Motiv der ersten Predigt des 23. Jina Pārśva. Diese fand im samavasaraṇa statt, einem Bauwerk aus drei konzentrischen, mit Zinnen bewehrten Mauern und einem zentralen Podest, das die Götter zu diesem Zweck errichtet hatten. Im Zentrum sitzt der Jina, eingerahmt durch die heiligen Silben hṛīṃ und auṃ sowie flankiert von zwei im zugehörigen Schutzgottheiten (Sanskrit: śāsanadevatā) und deren Tragtieren. Unterhalb des Jina ist eine Schlange als Symbol Pārśvas abgebildet. In drei farbig abgesetzten Reihen wohnt die vierfache jainistische Gemeinde, bestehend aus Mönchen, Nonnen sowie männlichen und weiblichen Gläubigen der Predigt bei. Besonders hervorgehoben sind die vier Portale, durch die das Bauwerk aus den vier Himmelsrichtungen betreten wird. Außerhalb des samavasaraṇa, in den Ecken des Bildes, sind Tiere abgebildet. Der jainistischen Überlieferung zufolge kamen neben den Menschen auch Tiere und Götter, um die Predigt des Jina zu hören. Der vom Jina ausgehende magische Klang, der durch die heilige Silbe hṛīṃ symbolisiert ist, ließ „verfeindete“ Tiere (damit sind Fressfeinde gemeint), der Predigt friedlich zuzuhören. Das zweite Diagramm besteht aus kleinen, farbig ausgemalten Quadraten und soll der Aufschrift zufolge glücksbringende Wirkung entfalten.
Aus einer bedeutenden norddeutschen Privatsammlung, die von den frühen 1950er bis in die 1980er Jahre hauptsächlich in Indien gesammelt wurde