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Los 593

Der historische Gautama Buddha Shakyamuni, und Darstellungen in Einzelszenen zu seinem Leben, von Geburt bis zu seinem Eintritt ins Paranirvana

Schätzpreis:

3.000 € - 5.000 €

Zuschlagspreis:

2.800 €

Beschreibung:

Tibet, 18. Jh.
64,3 x 42,8 / 92,3 x 70,9 cm
Tempera und Gold auf Baumwollgewebe, Fragmente der originalen Seidensatin-Einfassung; gerahmt. Am unteren Rand befindet sich ein schwarzer Streifen für eine vorgesehene aber nicht ausgeführte Inschrift, für einen nepalischen Auftraggeber. Im Zentrum dieser besonderen und außergewöhnlich detailreichen Malerei, erscheint der historische Buddha in seiner traditionellen Darstellungsweise. Seine Aura umgeben die allegorischen Darstellungen seiner Tugenden, paarweise, in Gestalt von Tieren. Links und rechts erscheinen die Ikonen des Padmapani (l) und Manjushri (r). Im Uhrzeigersinn folgen die vielen Einzelszenen seiner Lebenslegende, die, da hier keine erläuternden Inschriften vorhanden sind, nur annähernd erklärt werden können. Zunächst tritt Siddartha Gautama in den Szenen als Bodhisattva auf und erst nach seiner Erleuchtung erscheint er als Buddha. Gautama Buddha hatte viele Vorleben der Läuterung als Bodhisattva durchlebt, die in den vielen Jataka Bildern dargestellt sind, bis er die Buddhaschaft erlangte. Am Scheitelpunkt dieser Erzählung ist der Tushita-Himmel abgebildet, umgeben von dichten Wolken, wobei Siddartha Gautama seinem Nachfolge Buddha Maitreya - als „Buddha der Zukunft“ - im Himmelspalast die Krone überreicht. Der Erdenwandel beginnt mit der Vision Maya‘s von einem weißen Elefanten der, der Legende nach, in die rechte Seite ihres Leibes einging. Die werdende Mutter rief Ihren Gatten - König Schuddodana - herbei dem sie das freudige Botschaft mitteilte. Die rechte der beiden Behausungen in der oberen Ecke zeigt Maya, aufgestützt auf ihren rechten Arm, ausgestreckt auf Ihrem Lager. Nach zehnmonatiger Schwangerschaft ereignete sich die Geburt des Bodhisattva im Lunbinihain. An dem Zweig eines Baumes haltsuchend brachte sie den Bodhisattva aus der rechten Seite ihres Leibes zur Welt. Der gelbfarbene Brahma eilte zu Hilfe. Unmittelbar nach seiner Geburt tat der Bodhisattva die ersten Sieben Schritte in alle Himmelsrichtungen, wobei jeder Tritt eine Blüte hervorbrachte. Sieben Tage nach der Geburt ihres Kindes verstarb Maya. Ammen wurden angestellt um den Knaben zu versorgen, eine davon hält ihn in dem Palast auf dem Schoße, eine andere bringt Nahrung. Die Schwester der Mutter Maya sorgte fortan für das Wohl des Prinzen. Die Szene darunter zeigt die Heimfahrt aus dem Lunbinihain. In der Szene rechts ist eine Höhle abgebildet in der der Seher Asita dem König weissagte. In dem geräumigen Palast darunter erkennt man links den Vater, das Kind auf seinem Schoß und Asita vor ihm kniend, der die Qualitäten des Kindes preist und Großes von ihm prophezeit. Die rechte Szene zeigt den König, das Kind im Arm haltend, umgeben von Personen. Die Zeit der Jugend beginnt mit der Szene unterhalb des Palastes. Dort wird des Bodhisattvas erster Schulgang, in Begleitung zweier Personen, dargestellt. Danach folgen Szenen des Beweises seiner Manneskraft. Beim Wettkampf im Schwimmen glitt der Bodhisattva mühelos über die Oberfläche des Wassers, während die Begleiter Mühe hatten sich über Wasser zu halten. Bei der Szene darunter tötet Vetter Devadatta, als Gegenspieler des Bodhisattva angesehen, einen Elefanten mit einem Schlag, während der Bodhisattva den am Boden liegenden Elefanten mit dem Tritt seines linken Fußes aus dem Weg räumt. Beim Wettkampf im Ringen schleudert der Bodhisattva mit seinem rechten Arm seinen Gegner mit Leichtigkeit durch die Luft. Meisterhaft gelang ihm das Bogenschießen. Mit einem Schuß durchbohrte er sieben Bäume, an deren Stämmen rückseitig Trommeln angebracht waren, und am letzten die Zielscheibe eines Ebers. Der Pfeil durchdrang alles und bohrte sich dahinter in die Erde. Devadatta und alle Mitstreiter verfehlten ihr Ziel. In der Bildmitte unten besucht der Bodhisattva den Tempel des Familienschutzgottes. Der Große Palast hinter der Pforte, zeigt vielerlei Szenen, die hier nicht alle erklärt werden können. Nach vielerlei Begegnungen im Palast seines Vaters: Empfehlung an den Bodhisattva zu heiraten, Begegnung mit der zukünftigen Braut Gopa; Heirat; der König bietet dem Sohn die Regentschaft an, die er ablehnte. Der König Schuddodana war besorgt über die Weissagung des Asita, der die Möglichkeit voraussagte der Prinz wolle nicht die Regentschaft übernehmen, sondern in die Einsamkeit ziehen um die Wahrheit über das Leben zu finden. Um daher alle Widrigkeiten des Lebens von seinem Sohn fernzuhalten schottete er diesen völlig ab und ließ den Palast von seinen Soldaten nach Außen sichern. Die Wachen sind an den Pforten entlang der Palastmauer zu erkennen. Um den Prinzen abzulenken folgten die Ausfahrten in einem Wagen bei denen der Bodhisattva jedoch erstmalig mit Leid konfrontiert wurde. Er begegnete einem Alten, einem Blinden, einem Kranken und einem Leichenzug. König Schuddodana verfügte als weitere Zerstreuung seinem Sohn einen Ausflug aufs Land, was in ihm, durch die Begegnungen mit der schwer arbeitenden Landbevölkerung, aber tiefes Mitleid hervorrief. Daraufhin ging der Bodhisattva in einen Park und verrichtete dort seine ersten Meditationen. Diese Szenen sind beginnend in der linken unteren Ecke zu erkennen. Danach folgt die Darstellung der Unterredung mit dem Vater und der Bitte in die Einsamkeit ziehen zu dürfen, die im Palast unmittelbar über dem Toreinlass stattfand. Der Vater lehnte diesen Wunsch ab. Der Bodhisattva entschied sich zur Flucht, und bat seinen Diener Tschandaka um das beste aller Pferde. Diese Szene findet in der linken Palastecke statt, wo ein dunkelhäutiger Halbgott eine Leiter helfend bereithält. Von dort aus steigt eine rosafarbige geschwänzte Wolke auf, die den auf seinem Pferde Kanthaka fliehenden Prinzen schützend umhüllt. Die Hufe des Pferdes werden von Gottheiten gestützt und jeder Tritt hinterließ Büten auf dem Boden. Unterwegs entließ er seine Begleitung und schickte auch seinen Diener Tschandaka mit seinem Reittier zurück. Er beschloß die Entsagung von allen weltlichen Würden, entledigte sich seines Schmuckes, seiner seidenen Gewänder, und trug nur noch einen bis zu den Füßen reichenden Rock den er gegen seine fürstlichen Gewänder mit einem Passanten tauschte. Auch schnitt er seine edle Haartracht ab, die in dem weißen Stupa als Reliquien bewahrt wurden. Danach beschloss, der in der getauschten Bekleidung auftretende Bodhisattva, auf Anraten eines Asketen, zu fasten. Eine angebotene Speise von einer weiblichen Person wies er zurück. Er begab sich nun auf Wanderschaft, zusammen mit den „Fünf Edlen“, Schüler des als Sektenlehrer berühmten Rudracakra. Er gelangte in die heilige Stadt Gaya und erblickte den Fluß Nairandschana an dessen Ufer liebliche Bäume und Büsche wuchsen. Dort beschloß er zu bleiben und wiederum zu meditieren, übte Askese und Fasten. Mara, der Böse, verfolgte ihn während der ganzen Zeit seiner Askese, und trat in dieser lieblichen Umgebung an den Bodhisattva heran um ihn heuchlerisch auf die Probe zu stellen, mit seinen boshaften Töchtern, und trügerischen Verführern des Hungers, der Begierden, der Gleichgültigkeit, der geistigen Trägheit, der Furcht, des Zweifels, des Zorns und der Heuchelei, sowie der Habsucht, dem falschen Ruhm und der Ehre. Der Bodhisattva gelobte gegenüber Mara dieses sein niederträchtiges Heer zu vernichten. Eindrucksvoll wird die Versuchung des Buddha, in dieser Malerei dargestellt. Schließlich gab er seine Askese auf, in der Erkenntnis dass er im Zustand der Schwäche Erleuchtung nicht erlangen könne. Zwei keusche Mädchen bereiteten einen Milchreis, den sie dem Bodhisattva, der gerade erschöpft dem Fluss enstieg, darboten. Gestärkt suchte er einen geeigneten Platz zur Meditation. In einer kleinen Szene, unmittelbar neben den Ornamenten des Thronschmucks, bittet Brahma den Erleuchteten seine Lehren der Menschheit mitzuteilen. Anschließend ließ sich der Bodhisattva unter dem Bodhibaum nieder und wurde sich der „Vier Edlen Wahrheiten“ bewusst, und erkannte den „Achtfachen Pfad zur Erleuchtung“. Die Erleuchteungszene zeigt den nun zum Buddha Gewordenen in goldenstrahlender Haut, mit der Geste der Zeugnisanrufung seiner Erleuchtung, der rechten Hand, auf einem Atarthron sitzend. Links und rechts stehen die Hindugottheiten Brahma (l) und Vishnu (r), und Schüler und Mönche bezeugen ihm ihre Verehrung, und folgen seiner ersten Predigt. Vor dem Thron steht das „Rad der Lehre“ - Dharmacakra - das er erstmalig in Gang gesetzt hat. Nun folgt das Ende Buddha ́s Erdenwandels. Etwas über der Szene der Begegnung Brahma ́s mit Buddha wird die dramatische Szene des Eingehens des Buddha ins Paranirwana dargestellt. Der Erhabene liegt auf der rechten Seite seines Körpers, den Kopf mit dem rechten Arm abgestützt, auf seinem Sterbelager. Anhänger des Buddha, seine Schüler und Mönche stehen weinend und klagend um den sterbenden Buddha. Die sterblichen Überreste werden in einem weißen Einäscherungsofen verbrannt. Gleichzeitig überfliegen Himmelswesen die Szene und bezeugen dem Verstorbenen ihre Ehrerbietung. In der linken oberen Ecke ist ein breiter Altar aufgebaut auf dem sich zahlreiche Opferutensilien befinden, sowie ein Ehrenschirm und Siegesbanner. Ein Brahmane verteilt an die Anwesenden Schüler und Anhänger die Reliquien und Asche die in Opfergefäßen verborgen.
Aus einer alten europäischen Privatsammlung, vor 2000 erworben - Literatur: Ernst Waldschmidt, Die Legende vom Leben des Buddha; Auszüge aus den heiligen Texten; aus dem Sanskrit, Pali und Chinesischen übersetzt und eingeführt von.. Volksverband der Bücherfreunde, Wegweiser Verlag GmbH. Berlin, 1929 - Prinz Siddhartha, Jonathan Landaw und Janet Brooke; Diamant Verlag, Jägerndorf, 1984