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Los 611

Darstellung einer Reitergottheit auf einem gelben Pferd

Schätzpreis:

900 € - 1.200 €

Zuschlagspreis:

1.200 €

Beschreibung:

Äussere Mongolei, 2. Hälfte 18. Jh.
30,3 x 21,6 (56,9 x 35,7) cm
Feine alte Malerei in Tempera auf Baumwollgewebe, originale Seidensatin-Einfassung; Bija mit Glückssymbol. Bei dem Reiter handelt es sich um eine Reichtumsgotteit. Der geharnischte Reiter hält in seiner linken Hand einen Mungo, eine juwelenspeiende Ratte, deren kostbarer Auswurf in Form von farbigen Steinen, direkt neben dem Pferd zu Boden fällt. Seine rechte Hand reckt er nach oben mit gespreizten Fingern. Ein Attribut ist nicht deutlich zu erkennen - vielleicht eine Peitsche? Auf dem Kopf trägt der Reiter einen Helm mit Fähnchen geschmückt, und seine kostbare Rüstung umweht ein weiter Mantel. Das falbe Pferd ist nach trditioneller mongolischer Manier gesattelt und mit einer roten Quaste geschmückt. Das Pferd trabt mit ausgreifendem Schritt durch eine hügelige Landschaft. Der Auftraggeber dieser kleinen, sehr fein ausgeführten Malerei, hat wohl die Erlangung von sowohl materiellem als auch geistigem Reichtum im Sinn. Wichtige Gottheiten sind auf diesem Thangka seinem Ansinnen entsprechend beigegeben. Über dem ganzen Auftreten der Erscheinungen thront Padmasambhava als Spiritus Rector. Links thront auf einem weißen Mondlotos der Tathagata Vajrasattva. Der weißfarbene Buddha hält in seinen beiden Händen die Symbole des Diamantfahrzeugs: rechts das Diamantszepter und links im Schoß die Glocke. Der Vajra versinnbildlicht die diamantene Essenz der Lehre des Buddha, Symbol der Methode, mit welcher der Suchende die innere Selbstverwirklichung in der Erkenntnis der Leerheit zu erlangen sucht. Die Ghanta mit ihrem alles durchdringenden Klang versinnbildlicht die Weisheit - das Ziel. Vajrasattva gegenüber erscheint (etwas undeutlich erkennbar) der sechsarmige weiße Cintamani-Mahakala. Er erscheint als zornige Gottheit, die den buddhistischen Pfad der Weisheit und des Mitgefühls bewacht. Er manifestiert sich als Wächter von Reichtum und Wohlstand. In seiner letztendlichen Bedeutung bezieht sich diese Gottheit weniger auf die Erfüllung weltlicher Hoffnungen als auf das Juwel des erleuchteten Bewusstseins, das in allen Wesen existiert. Dennoch ist weltlicher Reichtum für den Stifter des Bildes unabdingbar, denn er ist notwendig um Mitgefühl durch Beseitigung von Not und Bedürftigkeit zu ermöglichen. Dabei ist als Unterstützer der Weltenhüter Dhrtarashtra ein wichtiger Schützer. Als Attribut hält er eine Mandoline. Er ist Herr über die Gandharvas - das sind himmlische Musikanten. Weltenkönige sind mächtige Hüter des Glaubens und der Gesetze. Zwei weitere Reiter in Rüstungen sprengen mit ihrem galoppierenden falben und schwarzen Pferd als Begleiter, bewaffnet mit Speeren und flatternden Wimpeln, über das Grasland. Um den Wunsch nach Reichtum und Wohlstand zu unterstreichen sind Schalen mit Edelsteinen, vor einigen der Gottheiten plaziert, und um ihr Wohlwollen zu erringen.
Aus einer alten europäischen Privatsammlung, vor 2000 erworben