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Los 613

Szenen aus dem Leben des Gautama Buddha

Schätzpreis:

900 € - 1.500 €

Zuschlagspreis:

650 €

Beschreibung:

Osttibet, (Kham), 18. Jh.
77,8 x 54,8 (121,6 x 77) cm
Malerei in Tempera und reichlich Gold, auf Baumwollgewebe, in etwas zerschlissener Seideneinfassung. Dieses Thangka ist ein Teil, wohl ursprünglich einer Dreiergruppe, mit Szenen aus dem historischen Leben des Buddha. Das Thangka zeigt Szenen aus der ersten Zeit, von dessen wurdersamer Geburt, seinen Jugendjahren, Leben am Hofe seines Vaters, des Königs Shuddhodana, bis schließlich zu der Versuchung durch Mara. Die zweite Hälfte der Stationen seines Lebens befindet sich auf einem weiteren Thangka mit Geschehnissen bis zu seinem Eingehen ins Paranirvana. Ein zentrales, hier ebenfalls nicht vorhandenes Bild, zeigte traditionell die Verherrlichung des Gautama Buddha mit seiner zentralen Darstellung, begleitet von dessen beiden Schülern Moghallana und Shariputra, unter Hinzufügung einer Gloriole mit den Darstellungen allegorischer Tiere als Hinweis auf die Tugenden (paramita) eines Weltenherrschers. Im Zentrum dieses erzählenden Verehrungsbildes erscheint Gautama Buddha in seinem mehrteiligen Gewand. In seiner linken Hand hält er eine erblühte weiße Lotosblume mit zwei Knospen, und in seiner Rechten das Dharamacakra - „Das achtspeichige Rad der Lehre“. Die dargestellten Begebenheiten Buddha’s Erdenwandels, folgen dem Text des Lalitavistara-Sutra, einer biographischen Beschreibung des Leben des historischen Buddhas, nach dem Mahayana-Buddhismus, aus dem 2. bzw. 3. Jahrhundert n. Chr., und anderen Quellen. Im linken oberen Viertel dieser Malerei sind Geschehnisse seiner ersten Jahre abgebildet: Die Vision vom weißen Elefanten, und die gleichzeitige Geburt des Wunderpferdes Kanthaka; die Geburt im Lumbinihain, die ersten sieben Schritte, das Leben am Hofe des Königs, der Beweis seiner Jugendkräfte, die Ausfahrten mit seinem Begleiter Tschandaka, und schließlich der Verzicht auf seine königlichen Würden durch das Ablegen des fürstlichen Kleidung, Ablegen seines königlichen Schmucks und das Abschneiden seiner langen Haare, die in einem weißen Stupa als Reliquien aufbewahrt wurden. Zur Mitte hin befinden sich Höhlen mit der Begegnung des Königs mit dem Seher Asita der über den Bodhisattva weissagt. Im unteren linken Viertel sind abgebildet: die Fortsetzung der Ausfahrten des Bodhisattva mit seinem Begleiter, u. A. Begegnung mit einem Blinden; das mühelose Fällen eines mächtigen Baumes durch den Bodhisattva; u. A. m. Das rechte untere Viertel zeigt: u. A. die Begegnung mit einem Naga-Fürsten an einem Fluss; Nahrungspende an den Bodhisattva durch ein Geschwisterpaar und Meditationen. Das obere rechte Viertel stellt in dramatischer Weise die Versuchung des Bodhisattva unter einem Baum sitzend dar, durch Maras Schwestern und seinen ausgesandten Dämonen, deren Geschosse gegen den Bodhisattva sich sämtlich in Blumen verwandelten. Ohne die genaue Kenntnis des biographischen Textes sind manche Szenen schwer nachzuvollziehen, da der Künstler oft eigenen Interpretationen folgte.
Aus einer süddeutschen Privatsammlung, vor 2007 erworben - Literatur: Ernst Waldschmidt, Die Legende vom Leben des Buddha; Auszüge aus den heiligen Texten; aus dem Sanskrit, Pali und Chinesischen übersetzt und eingeführt von. Volksverband der Bücherfreunde, Wegweiser Verlag GmbH. Berlin, 1929 - The Lalitavistara Sutra, The Voice of the Buddha; The Beauty of Compassion; Translated into English from the French by Gwendolyn Bays; Dharma Publishing, 1983, Vol.1&2