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Los 517

Seltene Bronze des stehenden Buddha

Schätzpreis:

2.500 € - 3.500 €

Ergebnis:

inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer

Beschreibung:

Thailand, Mon-Dvaravati, 8./ 9.Jh.
H. 18,8 cm (ohne Sockel)
Stehend im Samabhanga, beide Hände im Vitarkamudra erhoben, Samghati und Uttarasangha tragend, sein Gesicht zeigt einen gelassenen Ausdruck mit niedergeschlagenen Augen unter geriffelten Augenbrauen, verlängerten Ohrläppchen und der Lockenfrisur, die sich in die niedrige Ushnisha fortsetzt, auf Holzständer
Aus einer alten deutschen Privatsammlung, erworben bei Chaicharn, Karnasutra-Thienprapat, Bangkok, 1963
Die stehende Figur des Buddha mit beiden Händen, die in der Geste des Vitarkamudra - der Geste der Erklärung oder Argumentation - erhoben sind, ist eine ikonografische Form, die es nur auf dem südostasiatischen Festland gibt. Der Daumen und der Zeigefinger, die an den Spitzen zusammengeführt sind, bilden Kreise, die sowohl Vollkommenheit als auch Ewigkeit darstellen. Die Figur ist symmetrisch angeordnet, die klösterlichen Gewänder liegen eng am Körper an und zeigen eine sehr sensible Modellierung des Rumpfes, die sich auf die Reinheit und Flüssigkeit der Form konzentriert. Die deutlich erhobenen Augenbrauen und die hohe, spitz zulaufende ushnisha sind charakteristisch für die Mon-Dvaravati-Buddha-Darstellungen aus dieser Zeit.
Jean Boisselier drückte es so aus: „Die Schule von Dvaravati kann neben den großen buddhistischen Kunsttraditionen Indiens stehen, so beständig waren ihre Innovationen und so überzeugend ihr Einfluss auf den größten Teil der Kunst Südostasiens“ (J. Boisselier, The Heritage of Thai Sculpture, 1975, S. 73). Großformatige Skulpturen dieser Art sind recht selten. Für ein ähnliches Werk in der Sammlung Alsdorf, siehe P. Pal, A Collecting Odyssey: Indian, Himalayan, and Southeast Asian Art from the James and Marilynn Alsdorf Collection, 1997, S. 102 und 299, Kat.Nr. 124.
Während der Mon-Dvaravati-Periode wurden beträchtliche Innovationen in der religiösen Ikonographie entwickelt. Zum Beispiel halten viele Buddhas beide Hände in einer Geste der Darstellung oder Lehre (vitarkamudra), die in Indien auf die rechte Hand beschränkt ist. Bilder aus der verwandten Stätte von Prakhon Chai zeigen ebenfalls diese doppelte Handgeste, aber ansonsten ist sie in der buddhistischen Welt unbekannt. Eine weitere ikonografische Neuerung bestand darin, einen stehenden Buddha und flankierende Begleiter auf dem Rücken von Garuda zu platzieren, einem halbgöttlichen geflügelten Wesen, das normalerweise als Fahrzeug (vahana) von Vishnu erscheint - Teils deutlich korrodiert und berieben, drei Finger der linken Hand bestoßen