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Los 87

Thangka des Ekadasha-Lokeshavara in feiner Brokatmontierung

Schätzpreis:

4.000 € - 6.000 €

Ergebnis:

5.180 € inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer

Beschreibung:

Tibet, spätes 18. Jh.
52,5 x 38 (103 x 58,5) cm
Das Zentrum mit Ekadashalokeshvara, stehend in Samabhanga auf einer Lotusbasis, seine Haupthände in Anjalimudra, während die anderen sechs strahlenförmig um seinen Körper angeordnet sind und die vorgeschriebenen Attribute oder Gesten halten, er trägt Dhoti, Schal und Schmuck, sein elfgesichtiger Kopf zeigt verschiedene Ausdrücke, Halo dahinter, umgeben von neun verschiedenen Emanationen des Buddha, alle in Vajrasana sitzend und verschiedene Gesten zeigend, Syamatara die Lotusblume haltend, eine Opfergabe vor dem Lotussockel und alle in einer Berglandschaft platziert, in Brokatmontierung. Die Form des Avalokiteśvara mit elf Köpfen und acht Armen ist eine zutiefst symbolische Darstellung des Mitgefühls und des Schutzes. Avalokiteśvara, der Bodhisattva des Mitgefühls, wird in dieser Form für seine Fähigkeit verehrt, die Schreie der fühlenden Wesen in allen Bereichen zu hören und ihnen auf vielfältige Weise zu helfen. Diese spezielle Form, bekannt als Ekadaśamukha Avalokiteśvara, ist in den Vajrayāna- und Mahāyāna-Traditionen von Bedeutung, da sie sein allumfassendes Mitgefühl und seine Weisheit verkörpert. Ikonographisch gesehen sind die elf Köpfe typischerweise in Reihen angeordnet und symbolisieren Avalokiteśvaras erweitertes Bewusstsein und seine Reaktionsfähigkeit auf das Leiden der fühlenden Wesen in allen Richtungen und Bereichen. Jeder der acht Arme repräsentiert verschiedene Methoden und Mittel, die Avalokiteśvara einsetzt, um den fühlenden Wesen zu helfen, und verkörpert geschickte oder zweckmäßige Mittel (upāya). Auf der Rückseite des Gemäldes ist die Weiheformel oṃ āḥ hūṃ vertikal geschrieben, begleitet von einer herzlichen Widmungsinschrift in Versform. Aus der Widmung geht hervor, dass das Gemälde von einer Frau namens Tséwang Kyiba in Auftrag gegeben wurde, die anscheinend die meisten ihrer nahen Verwandten verloren hat, von ihrer alten Mutter bis zu ihrer erstgeborenen Tochter. Jetzt ist sie allein und hat keine Familie mehr, wandte sie sich an Avalokiteśvara, die höchste Verkörperung des Mitgefühls, um über ihre verstorbenen Angehörigen zu wachen. Zu diesem Zweck suchte sie einen Einsiedler und Mönch namens Lozang Jorden auf, der den Widmungsvers verfasste und höchstwahrscheinlich auch die Weihe des Bildes vornahm.
Sammlung Günter Werker, deutscher Diplomat, 1968-71 in Bombay stationiert - Altersspuren, partiell berieben