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Los 98

Sherrap Chamma - Lebende Göttin der Weisheit

Schätzpreis:

1.200 € - 1.800 €

Ergebnis:

inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer

Beschreibung:

Tibet, 19. Jh.
47.5 x 31.5 cm, R.
Sherap Chamma, (Shes rab byams ma) „Liebende Göttin der Weisheit“ - ist eine weibliche Gottheit der Bön-Tradition und eine Emanation der Gottheit Satrig Ersang, der „Mutter der Weisheit“. Sie gilt als Äquivalent der Grünen Tara als „Helferin aus den Acht Gefahren“. Sie wird auch als eine Emanation der buddhistischen Weisheitsgöttin Prajnaparamita angesehen. Ihre ikonographische Farbe ist goldgelb. In der linken Hand hält sie eine Vase vor ihrem Herzen, in der rechten Hand einen Spiegel in ihrem Schoß. Sie ist mit einer fünffachen Krone gekrönt und mit goldenem Schmuck bekleidet. Am Körper trägt sie ein seidenes Gewand. Sie thront in einem diamantenen Sitz auf einem Lotos über einer weißen Mondscheibe. Ihr Körper ist von einer weiten Aura umgeben, ihr Kopf von einer Gloriole. Pfingstrosen in verschiedenen Farben umrahmen ihre Erscheinung, die Frieden und Harmonie ausstrahlt. Über das Bild verstreut sind ihre acht Emanationen als Nothelfer und die fünf liebenden Göttinnen sowie die vier Torwächter am unteren Rand des Bildes, wie sie traditionell in einem Mandala erscheinen. Bei diesem Thangka handelt es sich um ein „offenes“ Mandala, das nicht, wie sonst üblich, mit Kreis und Quadrat dargestellt wird. Zahlreiche Gläubige oder Erleuchtete gruppieren sich in Zweier- oder Dreiergruppen um die jeweilige Erscheinung der Gottheit. „Die fünf liebenden Göttinnen": Die liebende Göttin der Weisheit: Shes rab Byams ma. Die Glückselige Befreierin der geschickten Mittel - Thabs chen bde sgrol; Die Hüterin der Schätze des Himmels - Nam mkha'i mdzod 'dzin; Die Liebende Göttin der Barmherzigkeit - Thugs rje byams ma; Die Allberühmte der Erscheinungswelt - sNang srid kun grags. „Beschützer vor den acht Gefahren": vor der Angst vor Feinden; vor der Angst vor Magie; vor der Angst vor Familienmitgliedern; vor der Angst vor Schlangen; vor der Angst vor Ketzern; vor der Angst vor Schaden; vor der Angst vor dem Tod; vor der Angst vor Planeten. „Die vier Torwächter": die Göttin, die einen Haken hält; die Göttin, die eine Glocke hält; die rote Herrin, die eine Eisenkette hält; die schwarze Herrin, die ein Seil hält. Zahlreiche Zweier- und Dreiergruppen sind über das Gemälde verstreut, möglicherweise handelt es sich um Erleuchtete ohne Gelübde oder um Anbeterinnen. Tempera und Gold auf Baumwollleinwand, unter Glas gerahmt.
Sammlung Joachim Baader, München, vor 1970 in Tibet erworben, bei Nagel, 21.5.2004, Lot 2001 verkauft und vom jetzigen Besitzer erworben
Literatur: The Bon Religion of Tibet, The Iconography of a Living Tradition; Per Kvaerne, London, 1995: Per Kvaerne, The Bon Religion of Tibet; Serindia, London, 1995: S.28, Taf. 10 + 11. Bön - Die lebendige Ur-Religion Tibets; Christoph Baumer; Graz; 1999: Abb. S. 183 - Altersspuren und leichte Gebrauchsspuren