Mouseover Zoom loading...

Los 680

Vier Tributbringer

Schätzpreis:

1.500 € - 2.500 €

Ergebnis:

2.849 € inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer

Beschreibung:

China, Ming-Dynastie
51 x 67,5 cm, R.
Horizontales Bild mit Brokatumrahmung, Tusche, Farben und Goldpigment auf Seide. Die Komposition könnte Teil einer längeren Querrolle gewesen sein. Die bekannteste Querrolle mit diesem Sujet wird Yan Liben (ca. 600-673) zugeschrieben, dem führenden Figurenmaler des siebten Jahrhunderts. Sie befindet sich im Nationalen Palastmuseum in Taipei und zeigt sechsundzwanzig verschiedene Ausländer und Barbaren, die dem chinesischen Kaiser wertvolle und seltene Geschenke bringen. Auch sie ist nur Teil einer längeren Komposition. Das vorliegende Bild greift diese Tradition auf, ist aber sehr viel später entstanden, vielleicht im 17. Jahrhundert. Am Beginn des Zuges schreitet ein Würdenträger mit anscheinend buddhistischem Kopfschmuck, einem langen Gewand und Sandalen mit fein geknüpften Bändern. Er trägt in beiden Händen den Stoßzahn eines Elefanten. Die drei folgenden Träger sind mit barbarischen Gesichtszügen, teils halbnackt und barfuß dargestellt. Der erste führt ein grünes Pferd mit gelben Punkten und weißem geschuppten Bauch am Zügel, das an das Fabeltier Qilin erinnert. Es trägt auf einem Lotossockel eine bunte Vase, gefüllt mit Korallen, einem vielfarbigen Stein und einer Hirseähre auf dem Rücken. Der nächste trägt eine große Muschel auf dem Kopf, gefüllt mit Korallen und bunten Perlen. Der vierte trägt eine große Vase auf dem Rücken, ebenfalls gefüllt mit Korallen und Perlen. Die Figuren sind mit ausdrucksstarken Gesichtern, perspektivisch korrekten Händen und Füßen fein gemalt und auch die Farben sind von guter Qualität, insbesondere das Zinnoberrot. Die dynamisch wehenden Gewänder und flatternden Bänder sind virtuos und räumlich überzeugend dargestellt und lassen auf ein sehr frühes Vorbild der Komposition schließen. Auch die in Goldpigment ausgeführten Details wie Ohrringe, Diademe, Armbänder und Umrisslinien des Felsens in der Vase weisen in diese Richtung. Unter Glas gerahmt.
Aus einer alten bayerischen Privatsammlung, seit den frühen 1960er Jahren gesammelt - Berieben, Altersspuren, etwas rest.