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Los 1*

Große Tempelglocke aus Bronze

Schätzpreis:

6.000 € - 10.000 €

Ergebnis:

inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer

Beschreibung:

China, datiert: 大明隆慶…. (Da Ming Longqing), Ming-Dynastie
H. 61 cm, D. 36 cm
Massiv gegossen, mit leicht ausschwingender Wandung, die sich zur Basis hin verbreitert und in einem blattförmig gestalteten Rand ausläuft. Auf der Oberseite eine Handhabe mit Eisenring die zur Aufhängung der Glocke dient. Der Schulterbereich ist mit einem umlaufenden Fries aus herabhängenden Lappenzungen dekoriert; die Wandung zeigt in Hochrelief zwei horizontale Bänder, die durch vertikale Stege voneinander getrennt sind. Ein Feld auf der Vorderseite trägt eine Inschrift mit Datierung: 大明隆慶…. (Da Ming Longqing). Dunkel patinierte Bronze.
Vor 1930 von der Bayer AG durch Carl Duisberg bei Hugo Meyl, Asiatische Kunst, München erworben - Aufgrund der jahrelangen Präsentation im Park, partiell Altersschäden und Veränderung der Oberfläche
Große Glocken dieser Art mit trompetenförmiger Mündung erfreuten sich insbesondere während der Ming- und Qing-Dynastie großer Beliebtheit. Die Wandstärke dieser Bronzeglocken nimmt von oben nach unten allmählich zu, ein Gestaltungsmerkmal, das sich deutlich von den Glockenformen der Tang-Zeit unterscheidet, die meist über flache Mündungen und eine gleichmäßige Wandstärke verfügten. Die weiterentwickelte Formgebung ab der Ming-Zeit verbesserte nicht nur die Klangqualität, sondern auch die strukturelle Stabilität der Glocken und verhinderte so Rissbildungen, die bei langjährigem Gebrauch häufig auftraten. Im achten Kapitel mit dem Titel Yezhu (Metallurgie und Guss) der chinesischen wissenschaftlich-technischen Enzyklopädie Tiangong Kaiwu (Die Nutzung der natürlichen Ressourcen), verfasst von Song Yingxing (1587-ca. 1666) und veröffentlicht im Jahr 1637, ist das Fachwissen über den Guss großer Bronzeglocken der Ming-Zeit umfassend dokumentiert, auch anhand von Illustrationen. Dort wird betont, dass Bronze das unverzichtbare Material zur Herstellung hochwertiger Glocken war. Die sogenannten Chaozhong (große Glocken, die im Innenhof oder Stadtzentrum zum Zusammenrufen dienten) wurden ausschließlich aus einer Legierung von Bronze, Zinn, Gold und Silber gegossen und mit einem Henkel zum Aufhängen versehen. Der Glockenkörper wurde durch das Zusammensetzen mehrteiliger Formen aus Lehmstein gegossen. Die kunstvollen Verzierungen auf der Oberfläche und mitunter auch auf der Innenseite,entstanden im aufwendigen Wachsausschmelzverfahren.
Dieses Los unterliegt der Regelbesteuerung: Auf die Zuschlagsumme wird ein Aufgeld von 24,5 % erhoben. Auf die Zuschlagsumme zzgl. Aufgeld ist die gesetzliche Umsatzsteuer zu entrichten.