Mouseover Zoom loading...

Los 10*

Großes Modell einer Trommelbrücke aus Bronze (太鼓橋, taikobashi )

Schätzpreis:

4.000 € - 6.000 €

Ergebnis:

10.370 € inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer

Beschreibung:

Japan, Meiji - Periode, 19. Jh.
176 x 64 x 43 cm
Stark gewölbter Brückenbogen auf massiven Stützfundamenten mit Zapfenverbindungen und einer Gehfläche, die quer verlegte Holzplanken imitiert. Beidseitig verlaufen geschwungene Geländer, die man auch als Kaidan oder Karamochi bezeichnet.
Aus der Sammlung von Dr. C. Duisberg, vor 1930 auf seiner Japanreise erworben - In seinem Reisetagebuch (S. 43) schildert Dr. Carl Duisberg, wie er auf seiner Japanreise in Kyoto auf eine besondere Bronzegruppe stieß, die Teil des Gartens Yamanaka war. Dort konnte er die Gruppe erwerben, zu der auch diese kunstvoll gearbeitete Brücke gehörte. In einem Tagebucheintrag beschreibt Duisberg seine Entdeckung mit folgenden Worten: „es handelt sich diesmal um die kunstvolle Darstellung einer alten chinesischen Sage. Auf einer hoch geschwungenen Brücke steht zu Ross ein Krieger, Ko Sekko genannt“. Leider wurde die Bronze mit der Reiterdarstellung im Jahr 1951 aus dem Park entwendet. Ein Bericht vom 22. Januar 1951 dokumentiert den Diebstahl und beschreibt die erfolglosen Ermittlungen der Kriminalpolizei - Aufgrund der jahrelangen Präsentation im Park, partiell Altersschäden und Veränderung der Oberfläche
Taikobashi, sogenannte Trommelbrücken mit markant geschwungener Form, sind charakteristische Bestandteile, die häufig vor den Torii der Shintō-Schreine in Japan zu finden sind. Mit ihren ausgeprägten Rundbögen haben sie sowohl symbolische als auch ästhetische Bedeutung. Ursprünglich wurden sie als Wege konzipiert, die ausschließlich von den Kami - den Gottheiten des Shintō - begangen werden. In diesem Sinne fungieren taikobashi als physische und spirituelle Brücken, die den Übergang von der profanen Welt in den sakralen Bereich (shin’iki) markieren. Sie überschreiten die so genannte kekkai - die symbolische Grenze zwischen profanem und sakralem Raum - und können daher auch als Inszenierungselement verstanden werden, das eine innere Haltung der Achtsamkeit und Ehrfurcht bei der Annäherung an den sakralen Bereich fördert. Trotz ihrer steilen Neigung, die den Zugang im Alltag erschwert, spielen diese Brücken vor allem bei religiösen Festen eine zentrale Rolle: So wird beispielsweise ein Mikoshi (tragbarer Schrein) in rituellen Prozessionen über sie hinüber getragen.
Dieses Los unterliegt der Regelbesteuerung: Auf die Zuschlagsumme wird ein Aufgeld von 24,5 % erhoben. Auf die Zuschlagsumme zzgl. Aufgeld ist die gesetzliche Umsatzsteuer zu entrichten.