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Los 2*

Skulptur einer Bijin (美人) aus Bronze

Schätzpreis:

6.000 € - 10.000 €

Ergebnis:

4.444 € inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer

Beschreibung:

Japan, Tokyo-Schule, signiert: Nihon Tokyo Udagawa sei (日本東京宇田川製), Meiji - Periode
H. 92 cm / 141 cm
Darstellung einer jungen Frau, barfuß stehend, in eine Yukata gekleidet, deren Stoff in fließenden Falten fällt und ihre Füße fast bedeckt. In ihren Händen hält sie eine Ikebana-Vase. Ihr Gesicht zeichnet sich durch Anmut aus, mit mandelförmigen Augen, einer feinen Nase und vollen Lippen; ihre Frisur ist kunstvoll zu einem Chignon arrangiert. Der Betrachter vor ihr wird sofort von ihrer Schönheit in den Bann gezogen. Dunkel patinierte Bronze, auf eine sechseckigen Sandsteinsäule montiert, die teilweise mit japanischen Schriftzeichen und stilisierten Drachen graviert wurde. Dunkel patinierte Bronze auf der Rückseite signiert: Nihon Tokyo Udagawa sei (日本東京宇田川製 /Hergestellt von Udagawa Kazuo in Tokyo).
Carl Duisberg erhielt diese Bronze im Jahr 1932 als Geschenk von Rütger von Brüning (1875 -1936), wie eine Metallplakette am Sockel belegt - Aufgrund der jahrelangen Präsentation im Park, partiell Altersschäden und Veränderung der Oberfläche
Udagawa Kazuo war als Mitglied der Tokyo Chōkōkai (東京彫工会, Gesellschaft der Bildhauer Tokyos) verzeichnet, mit Wohnsitz in Shitaya-ku, Nichō-machi, 3-banchi, Tokyo. Er gehörte der zweiten Generation der sogenannten Tokyo-Schule an und war auf zahlreichen bedeutenden nationalen und internationalen Ausstellungen der Meiji-Zeit vertreten. Zu Beginn seiner Karriere arbeitete er unter dem Namen Udagawa Sutejirō (宇田川捨次郎) und stellte 1890 und 1903 auf den Naikoku Kangyō Hakurankai (Inländischen Industrieausstellungen) sowie auf der Dritten Nationalen Industrieausstellung aus. Nach der Annahme des Namens Kazuo (和雄) erzielte er auch auf internationaler Ebene beachtliche Erfolge. Werke von ihm wurden in den prämierten Sektionen der Weltausstellung in Paris (1900), der Weltausstellung in St. Louis (1904) sowie der Japanisch-Britischen Ausstellung in London (1910) gezeigt. Beispiele seiner Arbeiten finden sich in der Bronzeskulptur Bauernfrau, die auf einer Bank ein Kind füttert, in der Sammlung des Ashmolean Museum in Oxford, Ausstellungskatalog ''Japanese Decorative Arts of the Meiji Period ''von O. Impey & J. Seaman, 2005, Nr. 32, S. 68.
Der Begriff Bijin (美人) bezeichnet in der japanischen Kultur eine Frau, die durch ihre äußerliche Schönheit beeindruckt, wobei nicht nur ihre physische Attraktivität, sondern auch ihre Anmut, Eleganz und Raffinesse hervorgehoben werden. Eine Bijin verkörpert nicht nur die äußere Schönheit sondern kennzeichnet sich auch durch ihr kultiviertes Verhalten, einschließlich der Eigenschaften wie gute Manieren und Intelligenz. In der Kunst, insbesondere in Bijin-ga (美人画), Holzschnittdrucken, wurden Bijin in anmutigen Posen dargestellt, oft während sie kulturellen Aktivitäten nachgingen, und verkörperten das Ideal weiblicher Schönheit. Dieser ästhetische Einfluss erstreckte sich auch auf Bronzeskulpturen.
Dieses Los unterliegt der Regelbesteuerung: Auf die Zuschlagsumme wird ein Aufgeld von 24,5 % erhoben. Auf die Zuschlagsumme zzgl. Aufgeld ist die gesetzliche Umsatzsteuer zu entrichten.