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Los 35

Anonymer Maler

Schätzpreis:

3.000 € - 5.000 €

Ergebnis:

6.475 € inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer

Beschreibung:

Korea, Yi-Dynastie, ca. 18. Jh.
89 x 50 cm ( R.)
Darstellung eines prächtigen Tigers, in leicht geduckter Haltung im Schatten einer Kiefer. Tusche und Farbe auf Papier.
Aus einer bedeutenden süddeutschen Privatsammlung, seit den 1960er Jahren gesammelt
Der Tiger war in Ostasien traditionell ein Symbol großer Furcht - gefürchtet als wildes, unberechenbares Raubtier, das Menschen Schaden zufügen konnte, zugleich aber auch verehrt als heiliges Wesen mit der Macht, böse Geister zu vertreiben. Seine blitzenden Augen in der Dunkelheit, die messerscharfen Zähne und Krallen, die die Haut der Beute durchdringen, das prachtvolle gestreifte Fell, seine unheimliche Schnelligkeit, mit der er lautlos wie der Wind auftaucht und verschwindet, sowie seine majestätische Erscheinung, wenn er auf dem Gipfel thront und mit einem einzigen Brüllen den ganzen Wald in Angst versetzt - all dies verkörperte seine königliche Erhabenheit und machte ihn zum verehrten Herrscher der Tierwelt. In Korea ist der Tiger seit jeher ein bedeutungsvolles Symboltier, tief verwurzelt in Kultur und Mythologie. Er tritt in zentralen Gründungsmythen auf, etwa in der Erzählung über die Entstehung von Gojoseon, sowie in Legenden um historische Figuren wie Gyeon Hwon und Wang Geon. Die gebirgige, unwegsame Landschaft Koreas bot dem Tiger einen idealen Lebensraum, was häufige Begegnungen mit Menschen zur Folge hatte - nicht selten verbunden mit sogenannten „Tigerkatastrophen“, bei denen Menschen und Vieh ums Leben kamen. Besonders während der Zeit der Drei Reiche und der Goryeo-Dynastie war der Tiger weit verbreitet - und selbst in der Joseon-Zeit kam es vor, dass er bis in den Gyeongbokgung-Palast vordrang - Berieben, kleinere Alterssch, unter Glas gerahmt