Mouseover Zoom loading...
Los 4*
Zwei große Tempellaternen ( 灯籠, tōrō)
Schätzpreis:
8.000 € - 12.000 €
Ergebnis:
5.926 € inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer
Beschreibung:
Japan, Meiji - Periode, spätes 19.Jh.H. 169 cm / 167 cm
1. Runder, mehrstufiger Sockel, der sich nach oben hin verjüngt und in eine mehrstufige Standfläche mündet. Darüber eine ovale Lichtkammer mit durchbrochen gearbeiteten Wabenmuster, getrennt durch vier senkrechte Stege und mit einer Flügeltür. Auf der Vorder- und Rückseite je ein Tokugawa-Wappen. Über der Lichtkammer ein geschwungenes Dach (kasa) mit sechs Unterteilungen, die jeweils mit dem Tokugawa-Wappen geschmückt sind. An den Enden der Trennstege, die das Dach unterteilen, sind kleine Glocken angebracht. Die Spitze des Dachs mündet in einer geflammten tâma. 2. Hexagonaler, mehrstufiger Socke, partiell mit reliefiertem Dekor und der sich ebenfalls nach oben verjüngt und in eine mehrstufige Standfläche mündet, dessen Wandung umlaufender Dekor von Fabelwesen ziert. Darüber eine ovale Lichtkammer mit durchbrochen gearbeitetem Wabenmuster, getrennt durch senkrechte Stege und mit einer Flügeltür. Über der Lichtkammer ein geschwungenes Dach am Rand mit Harken in Form von Karpfen an denen ursprünglich kleine Glocken hingen. Die Spitze des Dachs mündet in einer geflammten tâma.
Vor 1930 von der Bayer AG durch Carl Duisberg bei Bernheimer erworben -
Aufgrund der jahrelangen Präsentation im Park, partiell Altersschäden und Veränderung der Oberfläche
Diese kunstvoll gearbeiteten Bronzelaternen, sogenannte Tôrô, sind weit mehr als nur Lichtquellen. Sie verkörpern tief verwurzelte Symbole des japanischen Kultur- und Religionsraums. Ursprünglich aus China übernommen, fanden Tôrô im Laufe der Jahrhunderte ihren festen Platz in buddhistischen Tempeln, Shintō-Schreinen und später auch in Ziergärten Japans. In Tempelanlagen symbolisieren die Laternen das Licht der Erleuchtung Buddhas. Sie gelten als Wegweiser, die die Dunkelheit der Unwissenheit vertreiben. Ihr Aufbau folgt einem festen Prinzip, das das buddhistische Weltbild widerspiegelt. Die fünf Hauptbestandteile - Sockel, Schaft, Lichtkammer, Dach und Spitze - stehen für die Elemente Erde, Wasser, Feuer, Wind und Leere. Sie verweisen auf die Vergänglichkeit allen Seins und auf die Verbundenheit mit der Natur. Charakteristisch sind die kleinen Glöckchen an den Dächern, die nicht nur schmückend wirken, sondern traditionell auch Schutz vor Geistern bieten und den Klang des Windes hörbar machen. Ihre Blütezeit erlebten bronzene Tōrō in der Muromachi-Zeit (1336 bis 1573) und der Edo-Zeit (1603 bis 1868). In diesen Epochen galten sie nicht nur als religiöse Objekte, sondern auch als Ausdruck höchster Handwerkskunst. Später wurden sie zu festen Bestandteilen von japanischen Ziergärten.
Dieses Los unterliegt der Regelbesteuerung: Auf die Zuschlagsumme wird ein Aufgeld von 24,5 % erhoben. Auf die Zuschlagsumme zzgl. Aufgeld ist die gesetzliche Umsatzsteuer zu entrichten.