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Los 765
Große und beeindruckendes Cloisonné-Gefäß vom Typ 'fang zun'
Schätzpreis:
9.000 € - 12.000 €
Ergebnis:
16.835 € inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer
Beschreibung:
China, 17./ 18. Jh.H. 47,3 cm
Dem quadratischem Querschnitt, der archaischen Zun-Gefäße nachempfunden ist, mit Shou-Charakter inmitten von Lotusblüten, der hohe trompetenförmige Hals ist mit archaischen Lappen verziert, die ineinandergreifende Rollen und weitere Lotusblüten einschließen, der gespreizte Fuß ist ebenfalls emailliert, mit gekerbten vertikalen Flanschen, die jede Seite und jede Ecke unterteilen, die Innenseite der Öffnung ist mit weiteren Lotusblüten verziert, alles auf türkisfarbenem Grund, die Ränder sind feuervergoldet.
Aus einer alten süddeutschen Privatsammlung, ab 1970 gesammelt, laut Überlieferung von dem Stuttgarter Kunsthändler und Gelehrten Tseng Tung-fa (gest. 1992) erworben
Die vorliegende Vase mit ihrer eleganten Konstruktion und aufwändigen Emaillierung zeugt vom Interesse des 17. und 18. Jahrhunderts an der Antike. Die quadratische Becherform mit ihren scharfkantigen Flanschen ist einem rituellen Bronzegefäß aus der Zhou-Dynastie nachempfunden, nämlich einem Zun mit quadratischem Querschnitt. Das Design stellt Motive, die den Prototypen aus der Zhou-Dynastie entnommen oder von ihnen inspiriert wurden, wie die Taotie-Masken im mittleren Register und die Klingen am Fuß, denen gegenüber, die in zeitgenössischen Porzellanen, Lacken und Textilien zu finden sind. Teile des Gefäßes, die im Original aus der Zhou-Dynastie nicht vorhanden waren oder leer geblieben wären, wurden mit Lotusblüten gefüllt, was die Improvisationsfreiheit der Handwerker beweist. Es sind nur wenige Zun-Gefäße in dieser großen Form bekannt. Vergleiche ein etwas größeres und ähnlich gestaltetes Gefäß im Palastmuseum in Peking, abgebildet in Gugong bowuyuan cangpin daxi: falangqi bian [Kompendium der Sammlungen des Palastmuseums: Cloisonné], Bd. 2, Peking, 2011, Abb. 36. Zu den etwas kleineren Cloisonné-Emaille-Zun, die etwa 55 cm hoch sind, gehören ein Exemplar mit Qianlong-Marke und aus der Periode im Nationalen Palastmuseum, abgebildet in Enamel Ware in the Ming and Ch'ing Dynasties, Taipei, 1999, Pl. 49; ein weiteres ist abgebildet in Helmut Brinker und Albert Lutz, Chinese Cloisonné: The Uldry Collection, New York, 1989, Abb. 212; ein weiteres Stück mit einer apokryphen Jingtai-Marke wurde bei Christie's New York am 25. März 1998 als Los 89 verkauft - Kleine Altersspuren und Gebrauchsspuren, ein Grat an der oberen Ecke minim. rep.