Los 2219
Renaissance-Büste eines Herren
Schätzpreis:
15.000 € - 25.000 €
Ergebnis:
246.050 € inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer
Beschreibung:
wohl Italien, 16. Jhdt.51 x 65 x 26 cm
Weißer Marmor, vollrund gearbeitet. Der ältere Herr ist dargestellt mit einer zeitgenössischen Kopfbedeckung, einem Hut mit Ohrenschützern, in diesem Fall wie Flügel aufgestellt. Er trägt wahrscheinlich als Mantel eine sogenannte "Schaube" oder einen Gelehrtenmantel oder Talar, der - wie die Haube - in ganz Europa verbreitet war. Unter dem Mantel zeigt sich eine dicke Goldkette. Die Gesichtszüge sind charakteristisch ausgearbeitet. Etwas bestoßen.
Bedeutende Privatsammlung Rheinland, erworben vor 1990
Die Büste des Herrn ist mit der horizontalen Unterkanne dargestellt in der typischen Art des Quattrocento (15. Jhdt.), der Typus geht aber, vor allem in nördlicheren Ländern bis weit in das 16. Jhdt. hinein. Wahrscheinlich zeigt die Büste mit der (weltlichen) Haube, der Schaube und der Goldkette einen Gelehrten, Händler oder eine andere höhergestellte Persönlichkeit. Ähnliche Darstellungen finden sich u.a. von Pietro Torrigiano (Torrigiani) (1472-1528), Mann mit Pelzkragen (in Berlin) oder seine Darstellung Heinrichs VII von England im V&A Museum, London. In der Malerei stellte sich u.a. Hermann tom Ring in seinem Selbstbildnis mit entsprechender Kleidung dar (WWL Museum Münster), die Haube sieht man auch auf den Bildnissen des Erasmus von Rotterdam. - Wir danken Prof. Philipp Zitzlsperger, Universität Innsbruck für die detaillierten Hinweise.


