Los Y811
Feines Netsuke eines Shishi mit Ball aus Elfenbein
Schätzpreis:
8.000 € - 12.000 €
Ergebnis:
inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer
Beschreibung:
Japan, Unterseite sign. Mitsuharu, spätes 18. Jh.H, 4,8 cm
Kraftvoll wendet der shishi seinen Kopf nach hinten und legt seine Vorpranken über einen zwischen den Hinterbeinen liegenden Ball. Die Haarsträhnen, die nahezu symmetrisch angeordnet sind, rollen sich an den Spitze zu kleinen Kugeln. Im geöffneten Maul ist die obere Zahnreihen sichtbar, während die Zunge zwischen den Zähnen des Unterkiefers liegt. Pupillen in Horn eingelegt. Es handelt sich um eine exzellente Arbeit des Mitsuharu aus Kyoto, der im „Sôken kishô“ von 1781 erwähnt ist, und ein Zeitgenosse des Tomotada und Okatomo war. Da die schwarz eingefärbten Gravuren des Fells und der Brauen kaum Abrieb
aufweisen, wurde dieses Netsuke wohl nur wenig getragen. Die Kunstfertigkeit des Mitsuharu liegt vor allem in der Art wie er aus einem tetraederförmigen Materialstück ein Tier in dynamischer Körperdrehung geschaffen hat.
Ehemals alte französische Privatsammlung, laut Überlieferung vor 1995 gesammelt
Mitsuharu (光春) gehört zur Kyoto-Schule der Netsuke-Schnitzer und war im späten 18. bis frühen 19. Jahrhundert tätig. Er spezialisierte sich auf Tierdarstellungen, besonders den Shishi oft mit einer Kugel (tama). Seine Figuren sind meist kompakt und klar gebaut, mit betonter Mähne aus feinen Gravuren und typischen Spirallocken. Viele Stücke tragen eingesetzte Hornaugen und zeigen eine Patina, die die Details hervorhebt. Die Signatur befindet sich gewöhnlich in einer ovalen Kartusche an der Unterseite.
Vgl. einen Shishi und Ball von Mitsuharu, publiziert in Meinertzhagen, Frederick / Lazarnick, George (1986) MCI, Teil A, S. 532; Bonhams, Fine Japanese Art, 10. November 2011, London, Lot 56 - Die EU-Vermarktungsgenehmigung für dieses Lot liegt vor


