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Los 142

Bronze vom Typ 'li ding'

Schätzpreis:

15.000 € - 25.000 €

Ergebnis:

36.260 € inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer

Beschreibung:

China, späte Shang-Dynastie/frühe Westliche Zhou-Dynastie
H. 19,5/ D. 16,8 cm
Dieses außergewöhnlich gut gegossene dreifüßige Bronzegefäß 鬲鼎, das bei Bestattungszeremonien verwendet wurde, hat drei subtil definierte Lappen, die sich zum kreisförmigen Rand verbinden, aus dem zwei diametral gegenüberliegende Henkel herausragen. Das Gefäß steht auf drei langen, schmucklosen, säulenförmigen Beinen. Eine flache Taotie-Maske 饕餮紋 ziert jeden der Lappen des Gefäßes auf dramatische Weise. Die Masken sind jeweils über einem Bein zentriert, sodass die Beine aus dem Mund des Taotie zu entspringen scheinen. Die Taotie-Masken, deren Oberflächen leicht moduliert sind, zeigen das wilde Tier frontal und stellen seinen Oberkiefer, seine geblähten Nasenlöcher, seine markante Nasenbrücke, seine hervorstehenden Augen und seine großen C-förmigen Hörner dar. Ein Paar nach unten blickender Kui-Drachen oder Kuilong 夔龍 flankiert jede Taotie-Maske, wobei jeder Drache im Profil dargestellt ist und eine lange Schnauze, hervorstehende Augen, einen kurzen Körper und einen nach oben gebogenen Schwanz aufweist. Die Reliefverzierung erscheint vor einem integral gegossenen Hintergrund aus Leiwen 雷紋, kleinen, quadratischen Spiralen. Die durchgehenden vertikalen Linien, die am äußeren Rand jeder Masken-Einheit erscheinen, unterscheiden nicht nur deutlich einen Lappen vom nächsten, sondern zeigen auch, wo die einzelnen Formteile während des Gießens zusammengefügt wurden. Die gegossene Inschrift innen liest sich als 'zuo bao zun yi' 乍(作)寶尊彝 (als wertvoller Weingefäß). Gewicht: 1,575 kg.
Aus der Sammlung des Chemikers, Ingenieurs und Direktors der Merck & Co. Heinrich Georg Johann Harms (3.9.1906-28.6.1975) und seiner Frau Eva Harms (10.11.1905-13.10.1998), größtenteils zwischen 1935 und 1942 in Shanghai gesammelt
Ein sehr änhliches Li-ding von fast derselben Größe, ebenfalls datiert späte Shang bis Westliche Zhou-Dynastie, befindet sich im Nationalen Palastmuseum Taipeh, Register-Nr. 中銅001802N000000000: https://digitalarchive.npm.gov.tw/Collection/Detail/5778?dep=U. Eine zun-Vase mit derselben Inschrift, die im Jahr 1980 im Grab 8 des Zhuyuangou-Nationalfriedhofs in der Stadt Baoji ausgegraben wurde, befindet sich heute im Baoji Bronzeware Museum in der Prvovienz Shaanxi und ist dateirt Westliche Zhou-Dynastie.
Eng verwandte Gefäße befinden sich in der Sammlung der Harvard Art Museums, Cambridge, MA (1944.57.19), dem Saint Louis Art Museum (288:55), der Arthur M. Sackler Gallery des U.S. National Museum of Asian Art, Washington, DC (S1987.304), und der Sumitomo Collection 住友コレクション im Sen-oku Hakuko Kan, Kyoto 京都泉屋博古館. Ein weiteres, eng verwandtes Liding aus einer japanischen Privatsammlung wurde am 11. September 2019 bei Sotheby's in New York verkauft (Los 504). Das verwandte Gefäß, das 1990 aus dem Grab M160 in Guojiazhuangxi, Anyang, Provinz Henan 河南省安陽郭家莊西M160號墓地出土 ausgegraben wurde, befindet sich heute in der Obhut der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften in Peking 北京中國社會科學院. Ein weiteres vergleichbares Exemplar befindet sich in der Sammlung des Hunan-Museums in Changsha 湖南省長沙市湖南省博物館.
Abgesehen von ihrer Funktion als sakrale Gefäße und den Informationen, die sie über die frühe chinesische Kultur, Glaubensvorstellungen und Bestattungsbräuche vermitteln, bewundern wir chinesische Bronzen wegen ihrer originellen Formen, ihrer kühnen Verzierungen und ihrer präzisen Gussqualität, wie dieses hervorragende Liding-Gefäß beweist. Tatsächlich ist es die Präzision der Gussarbeit, von den majestätischen Gefäßen selbst bis hin zu ihren aufwendig verzierten Oberflächen, die chinesische rituelle Bronzegefäße als wahrhaft außergewöhnlich und wundersam auszeichnet. In diesem Zusammenhang ist dieses Liding ein aussagekräftiger Beweis für das außergewöhnlich hohe technologische Niveau, das bereits in den frühesten Phasen der historischen Entwicklung Chinas vorhanden war - Etwas best. , an den Beinansätzen alt rep.