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Los 2

GRAUE SCHIEFERFIGUR DES BUDDHA SHAKYAMUNI

Schätzpreis:

8.000 € - 12.000 €

Ergebnis:

inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer

Beschreibung:

Pakistan, Antike Region Gandhara, 2./3. Jahrhundert
H. 57 cm (o.S.)
Die Skulptur ist stehender Haltung, das linke Knie leicht nach vorne gestreckt, beide Arme abgebrochen, in einem klösterlichen Gewand mit einem Mantel, der beide Schultern bedeckt und in verschiedenen konzentrischen Falten über den Körper fällt, Metallstand.
Europäische Privatsammlung, 2004 bei Stephan Grusenmeyer erworben
Die Kunst von Gandhara im heutigen Nordwest-Pakistan und Afghanistan entstand unter der Kuschanherrschaft als Begegnung zwischen indischer Religiosität und hellenistisch-römischer Formtradition. Aus dieser Verbindung ging das klassische Bild des Buddha Shakyamuni hervor: ruhig, ausgewogen und in fein modellierter Mönchsrobe dargestellt. Der aus graublauem Schiefer gearbeitete Torso stammt wohl aus einer Klosteranlage des 2.-3. Jahrhunderts. Das dichte, plastisch gefasste Gewand legt sich in tiefen, rhythmischen Falten über den Körper und lässt darunter das Volumen des Leibes spüren. Typisch ist die V-förmige Draperie über der Brust und am Bauch, ein Markenzeichen gandharischer Werkstätten. Auch ohne Kopf und Hände bleibt die stille Würde der Figur erfahrbar. Die geschlossene Haltung, die harmonische Balance und die sorgfältige Bearbeitung der Oberfläche vermitteln die innere Sammlung des Erwachten. Im Vergleich zur wärmeren, körpernäheren Stiltradition von Mathurā wirkt Gandhara strenger und stärker klassizistisch geprägt. Der Torso steht exemplarisch für diese Synthese von östlicher Spiritualität und westlicher Formidealität - ein Fragment, das trotz seiner Unvollständigkeit die Ruhe und Erhabenheit des Buddha eindrucksvoll bewahrt - Bestoßen, etwas rest.