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Los Y786

Große und feine Rundschale aus Lack mit Shibayama-Einlagen, dargestellt ist Benten auf einem Stellschirm

Schätzpreis:

6.000 € - 10.000 €

Ergebnis:

5.180 € inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer

Beschreibung:

Japan, Meiji-Periode
D. 45 cm
Rund, mit einem reichen, goldfarbenen Lackgrund, dekoriert mit feinen Shibayama-Einlagen aus Elfenbein, Perlmutt , gefärbtem Horn und weiteren Materialien. Das Zentrum zeigt die Glücksgöttin Benzaiten (Benten), in eleganter Hoftracht mit einer Biwa, dargestellt auf einem reich verzierten Byōbu (Stellschirm). Zu ihrer Seite Blumen, Vögel und Musikinstrumente sowie ein Podest mit Weihrauchgefäß, detailreich in hoher Reliefintarsie gearbeitet. Der breite Rand ist in abwechselnden Feldern dekoriert mit fein gravierten Phönixmedaillons sowie mit verschiedenen Fächern (ōgi), ebenfalls mit floralen und figürlichen Shibayama-Einlagen versehen.
Aus einer alten norddeutschen Privatsammlung, vor 1970 gesammelt - Die EU-Vermarktungsgenehmigung für dieses Lot liegt vor
Die Shibayama-Technik ist nach der Familie Shibayama (芝山) benannt, die im späten 18. Jahrhundert in Edo (heute Tokio) wirkte. Der erste bekannte Meister war Shibayama Katsuyuki (芝山勝行, aktiv ca. 1770-1800), der die Technik entwickelte. Die Shibayama-Werkstatt verband Lackkunst (Urushi) mit aufgelegten Intarsien aus Elfenbein, Perlmutt, Schildpatt, Koralle und Halbedelsteinen - oft in hohem Relief, wodurch die Werke besonders plastisch wirken.Das Verfahren verbreitete sich in der späten Edo-Zeit und erlebte seine Blüte in der Meiji-Periode, als solche Stücke stark für den Export an westliche Sammler produziert wurden.
Vgl. eine verwandte Rundschale mit zentraler Figur im Christie’s London, Japanese Art and Design, 11.5.2010, Lot 249, ebenfalls mit zentralem Schirmmotiv und Shibayama-Einlagen. Weitere Beispiele mit Darstellungen der Sieben Glücksgötter finden sich in der Khalili Collection of Japanese Art, London, vgl. Oliver Impey & Malcolm Fairley, The Nasser D. Khalili Collection of Japanese Art, Volume II: Meiji no Takara, Treasures of Imperial Japan, Lacquer Part II (1995), dort mehrere Objekte mit Benzaiten-Darstellungen - Feiner Haarriss vom Rand in die Wandung übergehend (ca. 9 cm), kleine geklebter Chip am Rand (1,3 x 0,3 cm), geklebter und retuschierter Ausbruch am Rand (12 x 2,5 cm)