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Los 1032

Ackermann, Max

Schätzpreis:

8.000 € - 12.000 €

Ergebnis:

12.950 € inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer

Beschreibung:

Berlin, 1887 - Unterlengenhardt, 1975
150 x 120 cm, R.
"Ohne Titel (Garten der Hesperiden)", 1968. Acryl auf Leinwand. In Acryl unten rechts signiert und datiert sowie In Farbkreide rückseitig auf dem Keilrahmen signiert und datiert "20. X. - 17. XII. 1968".
Galerie Döbele, Stuttgart.
Sammlung Monika und Horst Bülow, Leonberg.
Ausstellung:
"Max Ackermann 1887 - 1975. Zum 100. Geburtstag", Galerie der Stadt Stuttgart, Stuttgart 1987, Nr. 130 (mit ganzseitiger Farbabb.).
Dieses eindrucksvolle Werk aus dem Jahr 1968 gehört zu Max Ackermanns Spätwerk und verkörpert seine konsequente Hinwendung zur freien, rhythmischen Farbkomposition. Die Acrylmalerei zeigt eine ausgewogene Balance zwischen geometrischer Strenge und malerischer Geste. Großflächige, kontrastreiche Farbblöcke in Türkis, Violett, Grün und Dunkelblau umspielen ein zentrales vertikales Element, in dessen Mitte ein leuchtendes Orange wie ein inneres Leuchten hervortritt. Die rhythmische Schichtung der Formen erinnert an architektonische oder figürliche Anmutungen, bleibt jedoch ganz dem Vokabular der Abstraktion verpflichtet.
Der poetisch anmutende Untertitel "Garten der Hesperiden" eröffnet einen mythologischen Resonanzraum. In der griechischen Mythologie steht dieser Garten am Rande der bekannten Welt, ein Ort der Verheißung, an dem goldene Äpfel ewiger Jugend wachsen und von den Hesperiden, den Nymphen des Abends, bewacht werden. Ackermann überträgt diesen uralten Mythos nicht in eine erzählerische Szene, sondern in eine visuelle Meditation. Die abstrahierte, nahezu symbolhafte Gestaltung lässt den Betrachter in eine geistige Landschaft eintreten, die weniger einen realen Ort als vielmehr einen Zustand des inneren Gleichgewichts suggeriert.
Das Gemälde ist ein charakteristisches Beispiel für Ackermanns Streben nach einer Farbharmonik, die nicht nur ästhetisch wirkt, sondern auch spirituelle Tiefe vermittelt. Die Klarheit der Formen, die expressive Farbwahl und die subtile Dynamik machen dieses Werk zu einem herausragenden Zeugnis seines späten Œuvres.