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Los *120

Der Totengott Yama auf dem Stier und Gungarvaa (Schrein), mit Yamaraja auf dem Stier

Schätzpreis:

900 € - 1.500 €

Zuschlagspreis:

5.000 €

Beschreibung:

Äussere Mongolei, ca. 19. Jh.
H. 28.5 und 17,8 cm
Holz, Pigmente, 2-teilig; auf dem Rücken verdeckte Vertiefung für die Weihung. Yamaraja erscheint hier als der “äußere“ Yama. Es gibt zusätzlich die Emanationen des „inneren“, und des „geheimen“ Yama. Diese betreffen jeweils die Zustände von Körper, Rede und Geist. Der „äußere“ blaue Yama ist für die äußeren Hindernisse, der rote Yama für die „Inneren“, während der geheime Yama für die besonderen Hindernisse des Geistes zuständig ist. Yamas Kopf ist der eines Stiers mit zwei Hörnern und trägt das dritte Weisheitsauge auf der Stirn. Der Totengott trägt eine fünffache Krone aus getrockneten Schädeln und am Körper Schmuck aus Gold und Knochen. Um seinen Hals hängt eine Langkette von frisch abgeschlagenen Menschenköpfen. In seiner linken Hand hält er ein Vajra-Seil zum Binden der Feinde (hier fehlend) und eine vom Fleisch ausgelöste Skelettkeule. Mit beiden Beinen steht Yama auf einem mit einem Hindergeist kopulierenden blaufarbenen Stier - Tsha tsha: Ton, polychrom bemalt, Goldbronze; Schrein: Holz, zinnoberfarbig gefasst, Glas. Rundbogenschrein beinhaltet eine Tontafel (Tsha tsha) mit der Darstellung - in Relief - des stierköpfigen Totengottes Yama, mit seiner Zwillinsschwester Yami, auf einem Stier reitend. Yama war vor seiner Verpflichtung als Dharmaschützer (Dharmapala) ein Asket, der nahezu fünfzig Jahre in einer Einsiedelei meditierte und kurz vor der Erlangung seiner Erleuchtung stand. Diebe drangen in seine Behausung ein und töteten dort einen geraubten Stier ein. Als die Räuber die Anwesenheit des Eremiten als Zeugen ihres Frevels bemerkten, töteten sie auch ihn. Augenblicklich nahm er die rasende Form eines stierköpfigen Dämons an und setzte sich den abgetrennten Stierkopf auf seinen kopflosen Rumpf. Dann tötete er die beiden Räuber. In seiner rasenden Wut drohte die gesamte Bevölkerung Tibets von ihm getötet zu werden. Die Bewohner riefen den Bodhisattva Manjushri herbei, der sich in einen mächtigen Dämon verwandelte. In Gestalt der tantrischen stierköpfigen Gottheit Yamantaka (Überwinder des Todes), mit acht Häuptern und dem friedvollen Gesicht des Bodhisattva an oberster Spitze, überwand er schließlich den Todbringer und verpflichtete ihn als Bewahrer und Schützer der Lehre.
Aus einer norddeutschen Privatsammlung, vor 2007 erworben
Altersspuren, berieben, kleine Bestoßungen