Mouseover Zoom loading...
Los 46
Seltene Thangka des Buddha Shakyamuni und die Erleuchteten des Hinayana-Buddhismus - die sechzehn Arhats
Schätzpreis:
20.000 € - 30.000 €
Ergebnis:
25.900 € inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer
Beschreibung:
China, 17./ 18. Jh.101 x 70 / 182 x 93-102 cm
Diese Malerei entstammt der Tradition des Hinayana Buddhismus manchmal auch „Kleines Fahrzeug“ genannt, oder dem Theravada- Buddhismus „Lehre der Ältesten“. Arhats (tib. gNas brtan) sind die Erleuchteten des Hinayana Buddhismus. Sie sind zunächst sechzehn Jünger des Buddha, besonders hervorgetreten aus einer Vielzahl von Anhängern, durch ihre besonderen Fähigkeiten und Lebensumstände. Später wurden noch zwei weitere Persönlichkeiten in die Reihe aufgenommen. Die Arhats werden als Leitbilder auf dem Hinayana-Weg verehrt, weil sie die Selbsterlösung durch Überwindung von Unwissenheit und Leiden erlangt haben. Gegenüber Buddha verpflichteten sie sich den Dharma zu verwirklichen, zu lehren und in alle Himmelsrichtungen zu verkünden. Auch heute werden sie noch verehrt, obwohl mit der Entwicklung des Mahayana-Buddhismus, dessen Idealtyp - der Bodhisattva - mehr noch in den Mittelpunkt als Vorbild gerückt ist. Letzterer Aufgabe ist es, über die persönliche Befreiung des Individuums aus dem Kreislauf des Leidens hinaus, die Erlösung für alle fühlenden Wesen zu fördern, unter Verzicht auf ihr eigenes, endgültiges Hinübertreten in den Zustand des Nirvana, dem Zustand der dauernden Glückseligkeit, durch Transzendierung des Leidens durch Weisheit und Mitgefühl. Diese Malerei zeigt in ihrer Mitte den historischen Gautama Buddha Shakyamuni, aus tiefer Verehrung in einen kostbaren golddurchwirkten Mantel, mit purpurfarbenem Innenfutter gekleidet, und in ein rotes goldbesticktes Unterkleid, mit einem grünen Gürtel. Er wird mit der Erdberührungsgeste dargestellt, der Zeugnisanrufung seiner Erleuchtung, und mit der entspannten, im Schoß liegenden linken Hand. Zum Zeichen seiner Würde und Unbeflecktheit als Cakravartin, sind seine Handinnenflächen- und Fußsohlen zart rosafarben gemalt. Seine Körperfarbe ist aufgrund seiner Wertschätzung in Gold ausgeführt. Zwischen den Brauen befindet sich die Urna, eine kleine punktförmige Erhebung auf der Stirn, als eines der zweiunddreißig Körpermerkmale des Buddha. Seine Haarfarbe ist Blau, und auf dem Scheitelpunkt seines Hauptes befindet sich die Ushnisha, auch als „Weisheitsknoten“ bezeichnet, mit einem bekrönenden Juwel. Zu seiner Linken und Rechten stehen seine wichtigsten Schüler Shariputra und Moghallana, mit Almosenschale und den Rasselstab der Wandermönche in Händen haltend. Buddhas Thron ist der Mondlotos, auf einem Altartisch liegend, der von atlantenähnlichen Wesen gestützt wird, und in dessen Altarnischen seine Throntiere, ein Schneelöwenpaar, kauert. Oberhalb der Gloriole des Buddha fliegt der König der gefiederten Wesen - Garuda - mit ausgebreiteten Armen, symbolisch eine besiegte Naga haltend. Links und rechts erscheinen noch je ein Wasserdrache - Makara. Auf der Spitze des Thronbogens befindet sich ein kleiner Ehrenschirm, mit einem Wunschjuwel bestückt, und dahinter ragt symbolisch der Bodhibaum empor, der Ort seiner Erleuchtung. Rund um die Präsens des Buddha sind die Erscheinungen der Arhats aufgereiht. Da die Namensnennungen der dargestellten Arhats teilweise schwer entzifferbar sind und eine Zuordnung erschwert ist, werden hier nur die Namen der Arhats aufgeführt, mit ihren individuellen Kennzeichen: Angaja; der erste der sechzehn Arhats; ‚Verehrung dem, der die Weihrauchschale und den Wedel hält!‘; Ajita; der zweite der sechzehn Arhats; ‚Verehrung dem, dessen Hände die Mudra meditativen Gleichgewichts bilden!‘; Vanavasin; der Dritte der sechzehn Arhats; ‚Verehrung dem, dessen rechte Hand die Tarjani-Mudra bildet und dessen linke Hand den Wedel hält!‘; Kālika; der vierte der sechzehn Arhats; ‚Verehrung dem, der ein Paar güldner Ohrringe hält!‘; Vajriputra; der Fünfte der sechzehn Arhats; ‚Verehrung dem, dessen rechte Hand die Tarjani-Mudra bildet und dessen rechte Hand einen Wedel hält!‘; Bhadra; der sechste der sechzehn Arhats; ‚Verehrung dem, der seine Hände in der Mudra der Dharmaerklärung und des meditativen Gleichgewichts hält!‘ Kanakavatsa der siebte der sechzehn Arhats; ‚Verehrung ihm, der eine Kette von Edelsteinen hält!‘; Kanakabharadvaja; der achte der sechzehn Arhats; ‚Verehrung dem, dessen Hände die Mudra des meditativen Gleichgewichts bilden!‘; Bakula; der neunte der sechzehn Arhats; ‚Verehrung dem, der in seinen Händen einen Mungo hält!‘; Rāhulabhadra; Der zehnte der sechzehn Arhats; ‚Verehrung dem, der ein Diadem hält!‘; Cudapanthaka; der elfte der sechzehn Arhats; ‚Verehrung dem, dessen Hände die Mudra meditativen Gleichgewichts bilden!‘; Pindola Bharadvaja; der zwölfte der sechzehn Arhats; ‚Verehrung dem, der ein Buch und eine Almosenschale hält!‘; Panthaka; der dreizehnte der sechzehn Arhats; ‚Verehrung dem, der in seiner linken Hand ein Buch hält und dessen rechte die Mudra der Dharmaerklärung zeigt‘! Nagasena; der vierzehnte der sechzehn Arhats; ‚Verehrung dem, der eine Vase und einen Bettelstab hält!‘; Gopaka; der fünfzehnte der sechzehn Arhats; ‚Verehrung dem, der ein Buch in seinen Händen hält!‘; Abheda; der sechzehnte der sechzehn Arhats; ‚Verehrung dem, der in seinen Händen einen Erleuchtungsstupa hält!‘.
Es folgen die beiden Laien: Hvasang, »der China-Mönch«, der nicht zur Gruppe der sechzehn Heiligen gehört, und Dharmatala, die meist zusammen abgebildet werden. Hvasang ist der Bote, der den sechzehn Arhats im Auftrag des chinesischen Kaisers die (legendäre) Einladung nach China überbrachte. Gleich Dharmatala soll Hvasang die Gruppe beim Fußmarsch von Tibet nach China begleitet haben. Der stets lachende dickbäuchige Hvasang gilt als großzügiger Almosenspender und Wohltäter. Kinder klettern auf ihm herum und machen deutlich, wie sehr er vertrauensvolle Zuneigung verdient. In Tibet gilt Dharmatala als Inkarnation des Transzendenten Bodhisattva Avalokiteshvara. Er wird als freiwilliger, sich aufopfernder Diener der sechzehn Arhats aufgefaßt, der ihnen mit dem Yakhaarwedel Kühlung fächelt, sie aus der Wasserflasche erfrischt, und ihnen auf der Rückentrage die Bücher trägt, die noch besonders durch einen Schirm geschützt sind. Ganz unten folgen die Vier Weltenhüter (Lokapalas): Im Osten herrscht Dhrtarashtra, seine Farbe ist weiß; er hält eine Mandoline und ist Herr über die Gandharvas. Im Süden herrscht Virudaka ; seine Farbe ist blau oder grün, sein Attribut ein Schwert; ihm unterstehen die Dämonen. Im Westen wohnt Virupaksha, von roter Farbe, hält einen Stupa oder ein Juwel und eine Schlange, denn er ist der Herr der Nagas. Den Norden beschützt Vaishravana , der Reichtumsgott, er ist der Herr der Yakshas; seine Farbe ist gelb, er hat als Attribute Lanze, Fahne und Mungo. Er wird gleichzeitig als Gott des Reichtums verehrt. In der Geschichte Buddhas treten die Lokapalas an allen wichtigen Punkten auf, schon bei der Konzeption, der Geburt. Beim Auszug aus dem Weltleben halten sie die Hufe des Pferdes. Als er das strenge Fasten aufgab, reichten sie ihm vier Schalen, die er wunderbarerweise in eine verschmolz. Tempera und reichlich Gold auf Baumwollgewebe, neuzeitlichen Einfassung.
Privatsammlung Rheinland, vor 2000 gesammelt
Publiziert: Thangka Kalaender 2005, Windpferd Verlag - Für eine stilistisch ähnliche Thangka siehe Sotheby's London, 14.11.1988, Lot 21- Etwas verschmutzt, kleinere Abriebe und Wasserflecken